Fussball
"Noch hat niemand die Super League verlassen"
Es ist das letzte Aufbäumen von Real-Boss Florentino Perez, der auch die Super League als Vorsitzender anführte. Das Projekt "existiert weiter".
Am Mittwoch hatten sich die Ereignisse überschlagen. Nachdem Manchester City den Anfang gemacht hatte, erklärten in den frühen Morgenstunden alle sechs Premier-League-Teams (Manchester United, Liverpool, Arsenal, Tottenham und Chelsea) den Ausstieg.
Daraufhin zogen auch Atletico Madrid, Inter Mailand und der AC Milan nach, erklärte auch Juventus, dass das Projekt gescheitert sei. Die Super League wurde also gerade einmal 48 Stunden nachdem sie aus der Taufe gehoben wurde, schon wieder begraben.
"Niemand hat Super League verlassen"
Die Niederlage will sich Real-Boss Perez noch immer nicht eingestehen. Gegenüber dem spansichen Radiosender "Cadena SER" verriet der 74-jährige Baulöwe, dass die milliardenschwere Liga weiterhin bestehe. "Sie existiert noch, aber das Projekt ist auf Stand-by", so der Vorsitzende.
Außerdem beharrte Perez darauf, dass alle zwölf Gründungsmitglieder weiterhin an Bord sind. "Noch hat niemand die Super League verlassen, weil niemand die Strafe dafür gezahlt hat", deutete der 74-Jährige hohe Ausfallszahlungen an, ohne aber ins Detail zu gehen. Die Vereine sind offenbar vertragliche Verpflichtungen eingegangen.
Die US-Bank JP Morgan wollte die Super League mit 3,5 Milliarden Euro finanzieren, gut möglich, dass der Investor nun entschädigt werden müsste, auch deshalb die gescheiterte Liga formal noch existiert.
Milliarden-Verluste
Dass sein Projekt in ganz Fußball-Europa abgelehnt worden war, bezeichnete Perez als "traurig", er sei auch "enttäuscht". Von der Idee bleibt der langjährige Real-Boss weiterhin überzeugt. "Die zwölf Klubs, die wir noch waren, haben letzte Saison zusammen 650 Millionen Euro verloren. Diese Saison wird es zwei- oder dreimal so viel sein. Die Champions League funktioniert eindeutig nicht, mit der Super League hätten wir so viel mehr Geld einnehmen können", schilderte Perez weiter. Doch dazu kommt es nun nicht.