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No intenso agora

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

1966 nahm die Mutter des Regisseurs auf einer Kulturreise durch China ihre Eindrücke von Land und Leuten auf Film auf – 40 Jahre später entdeckte ihr Sohn das Material.

Nicht immer ist das, was gefilmt wurde, auch das, was man später im Film sieht. Wo fürs Familienarchiv die ersten Schritte eines brasilianischen Kindes aufgenommen wurden, erkennt der aufmerksame Blick später, wie das schwarze Kindermädchen im Hintergrund gehorsam aus dem Bild tritt.

Dreierlei Archivmaterial unterzieht João Moreira Salles in seinem Essay-Film einer solchen Neubetrachtung: die Privatfilme seiner Mutter, die 1966 nach China reiste, Aufnahmen aus Paris im Mai 1968 und anonym Gefilmtes aus Prag nach dem sowjetischen Einmarsch. Das Jetzt von damals wird zum Kontext des Heute.