"NJ 420" – ÖBB fahren jetzt um 29€ nach Amsterdam

Nachtzüge würden sich nicht lohnen. Wer will schon zehn Stunden plus im Zug sitzen, wenn man für einen Bruchteil des Preises auch fliegen kann? In Deutschland stellte man das Netz deswegen ein. 

Ein Abnehmer war rasch gefunden. Die ÖBB übernahmen kurzerhand die vor dem Aus stehenden Strecken und führt nun sogar neue ein. Am Montag findet schließlich die Jungfernfahrt von Wien nach Amsterdam statt. Um 20.13 Uhr geht es vom Wiener Hauptbahnhof los, gute 14,5 Stunden später, um 10.44 Uhr, ist die Ankunft in Amsterdam. Der Zug-Teil, der aus Innsbruck startet und in Nürnberg auf jenen aus Wien trifft, trägt sogar die Zugnummer "NJ 420".

Großes Netz

Für Kurzentschlossene und Komfort-Reisende etwas teurer, starten die Preise mit der Sparschiene schon bei 29,90 Euro im Sitzwagen. Nächstmöglicher Termin zu diesem Preis wäre aktuell der 14. Juni, doch die Züge fahren täglich. Der Schlafwagen schlägt mit 119 Euro etwas teurer zu Buche, jedoch spart man sich damit eine Nacht im Hotel und reist – namensgebend – im Schlaf.

Angesichts einer wohl bald beschlossenen CO2-Steuer und höheren Preisen von Billigflügen könnten Nachtzüge schon bald zur echten Konkurrenz werden. Aktuell sind Reisen von Wien direkt nach Zürich, Basel, Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, München, Florenz, Rom, Verona, Gardasee, Mailand, Venedig, Bologna. Brüssel, Amsterdam und Utrecht. Ab Dezember kommt mit Wien-Paris eine weitere attraktive Verbindung hinzu.

Zum Abschied des ersten Nachtzugs seit Mitte Jänner (seitdem wurden alle Verbindungen wegen der Pandemie ausgesetzt) wird es einen Medientermin mit Verkehrsministerin Gewessler und ÖBB-CEO Matthä am Wiener Hauptbahnhof geben. Eine genaue Erklärung, wie die Zugnummer 420 zustande kam, gibt es bereits auf Twitter.