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Das ist Skandal-Spot für den Nike-Schuhe brennen

Heute Redaktion
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    Colin Kaepernick: Aus Protest gegen die Unterdrückung Schwarzer kniete sich der ehemalige NFL-Spieler während der Nationalhymne nieder. Zahlreiche Sportler taten es ihm später gleich, worauf sich selbst Präsident Trump in die Debatte einmischte.
    Colin Kaepernick: Aus Protest gegen die Unterdrückung Schwarzer kniete sich der ehemalige NFL-Spieler während der Nationalhymne nieder. Zahlreiche Sportler taten es ihm später gleich, worauf sich selbst Präsident Trump in die Debatte einmischte.
    (Bild: kein Anbieter/Reuters)

    Trump vs. Nike, Konservative vs. Stars und mittendrin Colin Kaepernick: Die Werbung "Dream Crazy" von Nike war schon vorab ein Hit. Jetzt ist der Spot da.

    "Nike wird absolut gemeuchelt mit Zorn und Boykotten. Ich frage mich ob sie eine Ahnung hatten, dass es so werden würde?", lästert Präsident Trump über die neue Skandal-Kampagne mit Calin Kaepernick.

    Ja, Nike weiß, was sie tun. Der Aktienkurs rasselte kurzzeitig hinunter, dann kam der Werbespot "Dream Crazy" heraus. Allein auf dem offiziellen YouTube-Account von Nike hat er 10 Millionen Zugriffe in 24 Stunden. Außerdem wurde er vielfach von anderen Quellen upgeloadet und Medien weltweit berichten über Quarterback Colin Kaepernick und die neue Werbung.

    Trump: "Hurensöhne"

    Dass der Sportler aus Protest gegen Polizeigewalt gegen Schwarze und Rassismus vor Spielen bei der amerikanischen Hymne knieen (bekannt als "Kneeling") blieb, brachte ihm den Hass konservativer Bürger ein. Trump bezeichnete Kaepernick und alle Sportler, die es ihm gleichtaten als "Hurensöhne". Colin verlor durch sein Verhalten seinen Job - und gewann den Vertrag mit Nike.

    Nicht so schlimm für Nike

    Dass einige Konservative aus Zorn auf Nike nun ihre Produkte verbrennen, ist für die Firma nicht so schlimm wie es auf den ersten Blick ausschaut. Die Hauptzielgruppe des Unternehmens überschneidet sich nicht allzu stark mit den Trumpwählerschichten. Während Teile der Polizei und des Militärs ihre Schuhe abfackeln, stehen Stars wie Serena Williams, P. Diddy und Naomi Campell voll hinter Kaepernick. Und im Ausland wird "Kneeling" nicht verurteilt, den meisten europäischen Footballfans ist herzlich egal, was die Spieler während der amerikanischen Hymne tun.

    Sportstars und Alltagshelden

    Der Sportartikelhersteller pumpte massenhaft Geld in den Werbespot. Neben Kaepernick spielt sich Serena Williams die Seele aus dem Leibe. Auch Basketball-Legende LeBron James macht mit. Und sie sind nicht die einzigen. Eine Mischung aus Sportlern, die es trotz Handicap schaffen (fehlende Gliedmaßen), Berühmtheiten oder der Muslimin auf ihrem Kopftuch stolz den Nike-Swoosh trägt, transportieren die Botschaft, die sich Nike wünscht, perfekt. (lam)