Hamas-Sprecher

"Niemand weiß, wie viele Geiseln noch leben"

Mehr als 250 israelische Geiseln hat die Hamas am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Wie viele davon noch leben, wissen die Entführer nicht.

"Niemand weiß, wie viele Geiseln noch leben"
Israelische Soldaten haben bei einem Militäreinsatz vier Geiseln im Gazastreifen aus der Gewalt der Hamas befreit.
Wissam Nassar Xinhua / Eyevine / picturedesk.com (Archivbild)

Mehr als acht Monate nach dem Angriff auf Israel weiß die islamistische Hamas eigenen Angaben nach nicht, wie viele der rund 120 im Gazastreifen vermuteten Geiseln noch am Leben sind. "Ich weiß es nicht. Niemand weiß es", behauptete Hamas-Sprecher Osama Hamdan in einem am Freitag veröffentlichten Interview des US-Fernsehsenders CNN.

Erst am Samstag hatten israelische Soldaten bei einem großangelegten Militäreinsatz vier Geiseln im Gazastreifen aus der Gewalt der Hamas befreit. Nach – nicht unabhängig überprüfbaren – Angaben der von der Terrororganisation kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei 274 Palästinenser getötet.

Israelischer Angriff im Südlibanon

Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon sind nach libanesischen Angaben eine Zivilistin getötet und mindestens sieben weitere Menschen verletzt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA am Freitag berichtete, hatten "feindliche Kampfflugzeuge" in der Nacht einen Angriff auf ein Haus in der Kleinstadt Janata geflogen. Dabei seien eine Zivilistin getötet und sieben weitere Zivilisten verletzt worden. Bei der Opferzahl handelt es sich demnach um vorläufige Angaben.

Nach neuerlichen Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz hatte Israel am Donnerstag mit einer harten Reaktion gedroht. Israel werde "mit Macht auf jegliche Aggressionen der Hisbollah reagieren", sagte Regierungssprecher David Mencer. "Ob durch diplomatische Bemühungen oder auf andere Weise, Israel wird die Sicherheit an seiner nördlichen Grenze wiederherstellen."

Stützpunkte angegriffen

Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah hatte zuvor nach eigenen Angaben zahlreiche Stützpunkte und Stellungen der israelischen Armee im Norden Israels mit Raketen und Drohnen angegriffen. Die Angriffe waren demnach eine Reaktion auf die Tötung eines hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs am Dienstag.

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