Täuschte zweimal Tod vor

Niederländischer Drogenbaron in Mexiko erschossen

Marco Ebben war einer der meistgesuchten Verbrecher Europas und täuschte seinen eigenen Tod vor. Nun fiel er in Mexiko Kartell-Killern zum Opfer.
20 Minuten
16.02.2025, 13:15

In der Zone Esmeralda in der Gemeinde Atizapán im Bundesstaat Mexiko wurde am Donnerstag eine Schießerei gemeldet, bei der eine Person ums Leben kam. Das Ereignis hätte kaum für Schlagzeilen gesorgt, wenn es sich beim Opfer nicht um einen prominenten Kriminellen handeln würde: Der Mann war Marco Ebben (32), ein von Europol gesuchter niederländischer Drogenhändler mit schillernder Vergangenheit. Er war mit mindestens 15 Schüssen aus einem Sturmgewehr und einer 9-mm-Pistole getötet worden, als er gerade zu seinem gepanzerten Cadillac gehen wollte.

Marco Ebben, Sohn des berüchtigten Drogenschmugglers und mutmaßlichen Mehrfachmörders Henk Ebben, wurde von Europol beschuldigt, zwischen 2014 und 2015 insgesamt 400 Kilo in Ananaskisten verstecktes Kokain von Brasilien in die Niederlande geschmuggelt zu haben.

Bereits in der Türkei Attentat entgangen

2020 wurde Ebben in den Niederlanden zu einer Gefängnisstrafe von sieben Jahren und vier Monaten verurteilt. Vor Haftantritt gelang ihm jedoch die Flucht. Er hielt sich in Russland, der Türkei und Dubai auf, bevor er in Mexiko ankam, wo er sich angeblich den "Mayitos" des Sinaloa-Kartells anschloss. Bereits in der Türkei verübten vier Männer, die von Motorrädern aus auf Ebbens Wagen schossen, einen Mordanschlag auf den Kokainbaron.

Ebben war in die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fraktionen des Sinaloa-Kartells verwickelt, insbesondere zwischen "Los Chapitos", den Söhnen von Joaquín "El Chapo" Guzmán, und den Verbündeten von Ismael "El Mayo" Zambada. Die beiden Gruppen liefern sich blutige Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Drogenbusiness. In den vergangenen Monaten war über seine Anwesenheit in Mexiko berichtet worden, was den Verdacht seiner Beteiligung am Drogenhandel in der Region verstärkte.

Den eigenen Tod vorgetäuscht

Ebben soll danach zweimal seinen Tod vorgetäuscht haben. Der erste Vorfall ereignete sich im Jahr 2023, als der niederländische Rapper Djaga Djaga – der selbst eine Strafe von 18 Jahren Gefängnis verbüßt – auf Social Media eine Nachricht veröffentlichte, in der er den mutmaßlichen Tod Ebbens beklagte.

Das zweite Mal geschah dies im vergangenen Jahr, als der niederländische "Telegraaf" über seinen Tod in Mexiko berichtete: Angeblich war Ebben in Culiacan tödlich niedergeschossen worden. Später stellte sich heraus, dass das Opfer nicht Ebben war. Doch nun hat die Wirklichkeit die Legende eingeholt.

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