Oberösterreich
"Nicht mehr nötig": Dieses Tempolimit soll jetzt fallen
Das Tempolimit sorgte in den vergangenen Jahren für heftiges Kopfschütteln. Jetzt könnte der Lufthunderter auf der A1 in OÖ bald Geschichte sein.
Gehöriger Wirbel bei der Inbetriebnahme 2008: Auf der Westautobahn ging zwischen Linz und Enns (Bez. Linz-Land) die Geschwindigkeitsbeschränkung in Betrieb. Seither gilt auf dem stark befahrenen, knapp 15 Kilometer langen Teilstück das Limit, wenn es die Abgasbelastung notwendig macht.
Der damalige SP-Verkehrslandesrat Erich Haider sparte wie zahlreiche Lenker nicht mit Kritik an der Maßnahme. Rudi Anschober, zu der Zeit Umweltlandesrat, verteidigte sie hingegen. Die Diskussion zog weite Kreise, auch im benachbarten Niederösterreich wurde wiederholt über die Sinnhaftigkeit gestritten.
Jetzt steht fest: Die Luftqualität am betroffenen Abschnitt hat sich deutlich gebessert. Der Ruf nach einem Abbau der Anlage wurde zuletzt immer lauter. Eine Entscheidung könnte in wenigen Wochen fallen.
Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) verweist auf Salzburg: Weil auf der Tauernautobahn (A10) ebenfalls die Schadstoffbelastung zurückgegangen ist, wird das "nicht mehr nötige" Tempo-100-Limit aufgehoben. Der Politiker fordert jetzt auch in Oberösterreich ein Aus der Maßnahme. Ein Aufrechterhalten "aus rein ideologischen Gründen" hält er "für demokratiepolitisch bedenklich".
Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) sieht das naturgemäß anders: "Die Verkehrsbeeinflussungsanlage an der Autobahn A1 ist eine wichtige Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge zehntausender Menschen im dicht besiedelten Umland von Linz." Eine Beibehaltung aus umwelt- und gesundheitspolitischer Perspektive wäre durchaus wünschenswert, betont er.
Mikl dagegen, Babler dafür
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat Tempo 100 auf der Autobahn vor Kurzem eine klare Absage erteilt. "Ich empfinde solche Vorschläge als weltfremde Belästigung für unsere Pendler, die auf das Auto angewiesen sind, um in die Arbeit zu kommen", sagte sie.
SPÖ-Chef Andreas Babler hatte sich zuvor der Forderung der Klimakleber nach dem Limit angeschlossen: "Bei Tempo 100 würden jährlich 100 Menschen weniger auf Österreichs Straßen ums Leben kommen."