Fussball
"Nicht gelesen": Foda weicht in Trainerdebatte aus
Franco Foda setzt nach den WM-Quali-Blamagen auf Kontinuität. Kritischen Fragen weicht er aus. Vieles in den Medien sehe und höre er nicht.
Die direkte WM-Quali ist gescheitert. Gegen die Färöer Inseln (9. Oktober) und Gruppen-Leader Dänemark (12. Oktober) müssen Teamchef Franco Foda und seine Truppe dennoch liefern. Die peinlichen Pleiten gegen Israel (2:5) und Schottland (0:1) haben bei den heimischen Fans für Unmut gesorgt. Für Foda geht es um nicht weniger als seinen Job.
Foda über neuen Boss
Was sagt Foda dazu? Nichts. Er habe das Interview nicht gehört. Darum wolle er es nicht kommentieren. Das von Milletich angekündigte Telefonat habe bereits stattgefunden. Als "privat und gut" bezeichnet Foda das Gespräch. Über den Inhalt will er keine Auskunft geben.
Foda weicht Fragen nach Zukunft aus
Es zieht sich ein Muster durch die Pressekonferenz, deren Anlass die Kaderbekanntgabe ist. Weil der Teamchef auf bekannte Gesichter setzt, auf Neulinge verzichtet, geht es aber rasch um die Aufarbeitung der Niederlagen und um seine Zukunft. Immer wieder weicht Foda aus. Was in den Medien geschrieben wurde, was Kritiker öffentlich sagten und sogar das erste Statement des neuen Bosses - die Antwort ist stets: "Habe ich nicht gelesen, kann ich nicht kommentieren." Nur seine genaue Wortwahl variiert von Mal zu Mal.
Auch auf die "Foda raus"-Rufe der Zuschauer nach dem 0:1 gegen Schottland im Happel-Stadion wird er angesprochen. Es kommt keine klare Antwort. Foda wirkt von der Trainerdiskussion genervt. Das will er sich nicht anmerken lassen. Er kann aber nicht verstecken, dass er über seine eigene Zukunft schlicht und ergreifend nicht sprechen möchte.
Das Hadern mit der Effizienz
Stattdessen lässt er aufhorchen, als der Coach über die beiden jüngsten Niederlagen spricht. In der Aufarbeitung mit dem Trainerteam kam er zu dem Schluss: "Alle Statistiken haben für uns gesprochen. Wir hätten beide Spiele gewinnen können. Gegen Israel hatten wir 16:8 Torschüsse. Sie machen fünf Tore. Da mangelt es an Effizienz."
Das ist wohl nicht unbedingt, was die Fans nach einem 2:5 gerne hören wollen. Weil zwischen den Zeilen Kritik an seinen Offensiv-Kräften durchklingt, ist es auch fraglich, ob diese Analyse in der Kabine Anklang findet. Foda über das Herausspielen von Chancen: "Unsere Aufgabe ist es, die Spieler dort hin zu bekommen. Schlussendlich ist es aber die Aufgabe der Spieler, sie zu verwerten." Könnte man so interpretieren, als hätte das Trainerteam seine Aufgabe bei der Blamage in Israel gut erledigt, die Spieler hingegen nicht.
Die angeblich schlechte Stimmung in der Kabine mache ihm allerdings keine Sorgen. Führungsspieler Marko Arnautovic habe schließlich in einem ORF-Beitrag bestätigt, dass die Stimmung gut sei. Trifft sich gut, dass Foda zumindest dieses Interview verfolgen konnte.