Experte Neuwirth mit Klartext

"Nicht erfreulich" – Coronazahlen steigen massiv an

Der Herbst ist da und die Coronaviruslast im Abwasser zieht weiter an. Derzeit liegt Wien noch an der Spitze, könnte aber bald überholt werden.

Heute Life
"Nicht erfreulich" – Coronazahlen steigen massiv an
Die Coronazahlen in Österreich steigen erneut massiv an.
iStock/ "Heute"-Montage

"Die aktuellen Werte aus der Covid-Abwassertestung sind nicht gerade erfreulich", so Statistiker Erich Neuwirth, der auf Covidanalysen.at regelmäßig einen genauen Corona-Einblick gibt. Bereits seit Juli steigen die Corona-Zahlen wieder, doch jetzt wird die Kurve des österreichischen Abwassermonitorings deutlich steiler.

Eine Situation, die man ernst nehmen sollte: "Wir haben bereits jetzt ein Drittel vom Peak der stärksten Coronawelle, seit es Abwasserwerte gibt, erreicht", erklärt der Universitätsprofessor im "Heute"-Gespräch. Gemeint ist damit die letzte Welle im Dezember 2023. Damals wurden die stark mutierten XBB-Linien von der Schwesternvariante JN.1 abgelöst. Gemeinsam sorgten sie für eine noch nie dagewesen hohe Viruslast, jedoch vergleichbar weniger schwere Krankheitsfälle.

Neue Varianten auf dem Vormarsch

Jetzt wird das Infektionsgeschehen von den Omikron-Gruppen FLiRT und FLuQE, darunter die KP.3-Varianten, dominiert. Doch auch eine Rekombination aus den beiden Gruppen drängt sich immer weiter in den Vordergrund: XEC. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung aus den Omikron-Subvarianten KP.3.3 aus der FLiRT-Gruppe und KS.1.1 aus der FLuQE-Gruppe.

Zusammen sorgen sie für laut bisher verfügbaren Daten vor allem in Wien für eine starke Zunahme an Viruslast und Kranken. So steigen die Krankenstandsmeldungen bei der Österreichischen Gesundheitskasse in der vergangenen Woche von 6.523 auf 8.505. Besonders viele Covid-Infektionen gab es demnach mit 2.829 in Wien.

Diese Bundesländer könnten aufholen

Auch bei den Abwasseranalysen führt die Bundeshauptstadt die Spitze an. Doch das könnte sich laut Statistiker Erich Neuwirth bald ändern. "Von Salzburg und Kärnten gibt es die aktuellen Werte noch nicht, die beiden Kurven zeigen allerdings bereits jetzt steil hinauf. Sie könnten also Wien bei der Viruslast im Abwasser durchaus überholen."

Auf den Punkt gebracht

  • Die Coronaviruslast im Abwasser steigt in Österreich weiter an, wobei Wien derzeit an der Spitze liegt, aber bald von Salzburg und Kärnten überholt werden könnte
  • Statistiker Erich Neuwirth warnt, dass die aktuellen Werte nicht erfreulich sind und die Viruslast durch neue Omikron-Varianten wie FLiRT und FLuQE, insbesondere in Wien, stark zunimmt
red
Akt.
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