Wien
Nicht einmal Grün-Wähler wollen SIE als Bürgermeisterin
"Heute" fragte ab, wen die Wiener direkt zum Bürgermeister wählen würden. Für Grünen-Chefin Judith Pühringer ist das Ergebnis ernüchternd.
11,84 Prozent erreichten die Wiener Grünen bei der Gemeinderatswahl 2020. An der Spitze der Öko-Partei damals: Birgit Hebein. Hebein ist Geschichte, am 17. Oktober 2021 wurden Judith Pühringer und Peter Kraus zur ersten Doppelspitze in der Geschichte der Wiener Grünen gewählt.
Grüne verlieren fast 4 Prozent
Verdoppelt dürften sich die Stimmen dadurch nicht haben, wie eine aktuelle Umfrage von "Unique Research" (813 Befragte, Schwankungsbreite ± 3,4 Prozent) für "Heute" zeigt. Laut dieser würden die Wiener Grünen aktuell auf lediglich 8 Prozent Zustimmung kommen. Sie lägen damit gleichauf mit den Neos, die sie 2020 mit 6,16 Prozent als Koalitionspartner der SPÖ abgelöst hatten. Und entgegen der Wahl 2020 würden die Grünen aktuell auch hinter der ÖVP liegen, die die Umfrage bei 10 Prozent sieht.
Grün-Wähler wollen Michael Ludwig als Bürgermeister
Auch wenn es um die – rein hypothetischen – Frage der Bürgermeister-Direktwahl geht, kommt die Öko-Partei auf keinen grünen Zweig: Lediglich ein Prozent aller Befragten würden Judith Pühringer zur Stadtchefin machen. Und auch der Rückhalt aus den eigenen Reihen ist überschaubar: 14 Prozent der Grün-Wähler würden Pühringer direkt zur Wiener Bürgermeisterin wählen. Hingegen käme der aktuelle Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Ludwig auf 44 Prozent der Stimmen. Und auch Marco Pogo, Chef der BIER-Partei, ist Pühringer auf den Fersen: Immerhin 9 Prozent der Grün-Wähler wünschen sich ihn als nächsten Stadtchef.
Experte sieht Doppelspitze als Problem
"Die Grünen haben deutlich Wähler an linke Konkurrenz – KPÖ, Pogo und SPÖ – verloren. Ein Nachteil dürfte auch die Doppelspitze mit Peter Kraus und Judith Pühringer sein. Dadurch fehlt es an einer klaren Identitätsfigur wie es Maria Vassilakou oder Birgit Hebein waren", so Meinungsforscher Peter Hajek, der für "Heute" die Umfrage durchführte. Er würde den Grünen empfehlen, sich bis zur Wahl auf eine Person an der Spitze zu einigen und der Partei so ein Gesicht zu geben von dem man auch wisse, wofür er oder sie steht, so Hajek.