Szene
Nicholas Ofczarek über Sky-Achtteiler "Der Pass"
"Vor den Szenen in freier Natur hatte ich einen Riesenbammel"
Sagt ausgerechnet jener Schauspieler, der für sein unverdünntes Spiel von Kritikern und Publikum in den Himmel gelobt wird.
Dabei flößte gerade der – in seiner unerschütterlichen Unendlichkeit – Nicholas Ofczarek im neuen Sky-Achtteiler "Der Pass" (ab 25.1. in Doppelfolgen) ordentlich Respekt ein:
"Vor den emotionalen Szenen in freier Natur hatte ich einen Riesenbammel. Das ist immer irgendwie komisch.
Ich steh da mit Julia Jentsch, auf einem Riesenparkplatz.
Alles muss raus – und rund um uns ist nichts. Außer die kleine Kamera da."
Jagd auf "Krampuskiller"
Die Macht der Natur offenbarte sich dem Mimen, der als vom Leben gebeutelter Kommissar gemeinsam mit der ihm völlig konträren Jentsch einen soziopathischen "Krampuskiller" im deutsch-österreichischem Grenzgebiet jagt, mit voller Inbrunst:
"Etwas in dieser Länge (5 Monate Dreh an mehr als 30 Locations, Anm.) und Intensität hab ich nie zuvor gemacht", erzählt er im "Heute" Interview.
"Das gab mir die Chance, die Figur kontinuierlich zu formen. Das Spannendste sind die unerwarteten Wendungen und Weiterentwicklungen."
Exzessiv, laut und verlottert da, schmallipig und der Welt abgewandt dort – alle Facetten des Zynikers verschmelzen im Erzählstrang zu einem niemals gänzlich fassbaren Charakter.
Atmosphärisch
Verstärkt wird diese Bangnis durch bedrohliche Bergwelten, archaische Bräuche, rechtspopulistisches Gedankengut und, natürlich, die grausam in Szene gesetzten Opfer.
Ihr Killer sieht sich als "Bestrafer der ungehörigen Menschheit" und streift – anders als bei klassischen "Whodunit"-Krimis – mit den Augen der TV-Seher durch die Wildnis.
Franz Hartwig gibt in der Serie ("Mix aus Drama und Thriller anhand eines Krimis") den bösartigen Narziss Gregor Ansbach, Lucas Gregorowicz den aalglatten Schreiberling, Lukas Miko den Sektenguru.
Regie: Cyrill Boss/Philipp Stennert.