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Wieso diese Fotos auf Instagram kritisert werden

Mit #samebodydifferentpose wollen Influencerinnen für mehr Realität auf Instagram sorgen. Doch der Hashtag hat genau die gegenteilige Wirkung.

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#samebodydifferentpose soll auf Instagram für mehr Selbstliebe sorgen.<br>
#samebodydifferentpose soll auf Instagram für mehr Selbstliebe sorgen.
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Den Bauch eingezogen, den Po rausgestreckt und die Knie leicht überschlagen: So inszenieren sich die meisten Influencerinnen auf Instagram. Neu stellen einige dieser Aufnahme eine weitere gegenüber. Den Bauch locker oder gar etwas rausgedrückt, Schultern und Rücken entspannt, die Beine stehen gerade nebeneinander, damit keine Lücke dazwischen entsteht. Versehen wird das Ganze mit dem Hashtag #samebodydifferentpose – also gleicher Körper, andere Pose.

Der Grundgedanke hinter diesen Bildern: Lasst euch nicht von Licht, Pose und Co. reinlegen – was ihr hier auf Insta seht, ist nicht die Realität. Die Gegenüberstellungen werden zigfach geliked, die Insta-Community steht auf vorher/nachher-Bilder. Die 33-jährige Influencerin Danae Mercer erreicht mit solchen Posts mittlerweile 1,9 Millionen Followerinnen und Follower.

Toxisch statt ermutigend

Die Krux am Ganzen: Die meisten Frauen, die unter dem Hashtag posten, sind schlank und entsprechen selbst mit Blähbauch und Röllchen den gängigen Schönheitsnormen. Das ist auch den Userinnen und Usern auf Instagram aufgefallen, die solche Posts zunehmend kritisieren.

Denn ermutigend sind die Gegenüberstellungen der unterschiedlichen Posen nicht. Im Gegenteil: Sie zeigen auf eine toxische Art und Weise, wie selbst schlanke, normschöne Frauen vermeintlich unvorteilhaft aussehen.

Überhaupt auf unterschiedliche Weise posieren zu können, setze bereits ein bestimmtes Körperbild voraus, wie Influencerin @danielleisanxious in einem Post schreibt. Für mehr Diversität habe sie die Bilder des Hashtags nachstellen wollen. "Aber mein Körper wird diese Posen niemals nachstellen können, weil ich nicht schlank bin", schreibt die Kanadierin.

"Ich wirke fett. So oder so."

"Ich kann nicht einfach anders posen, um eine Thigh Gap zu bekommen. Ich kann meine Unterwäsche nicht strategisch positionieren, um eine dünnere Taille zu haben." Bei ihrem Körper sähen die unterschiedlichen Posen allesamt gleich aus. "Ich wirke fett. So oder so. Ich kann die Abscheu, die meinem Körper entgegengebracht wird, nicht einfach wegposieren."

Auch die deutsche Body-Positivity-Instagrammerin @radicalsoftness__ äußert sich zum Hashtag. "Mich nerven diese Posts." Schließlich hätten die meisten Menschen, die solchen Content posten, das Privileg, schlank zu sein. "Bitte drückt nicht extra Fettpolster raus", schreibt sie. Die habe schließlich jede und jeder beim Sitzen. "Versucht nicht, irgendeinen Makel zu finden, nur um beim Body-Positivity-Trend mitzumachen."

Einige rudern bereits zurück

Userin @Namastehannah hat mit ihren über 350.000 Followern auch bereits einige solcher Vergleichsbilder geteilt und fühlt sich nun missverstanden. Sie hat die Kritik zum Hashtag in ihrer eigenen Kommentarspalte mitbekommen und nun ein Statement dazu veröffentlicht.

"Ich sage nicht, dass eine Pose besser sei als die andere", schreibt die Yogalehrerin und Bloggerin auf Insta. Sie wolle lediglich zeigen, wie unterschiedlich ein Körper wirken könne – je nach Pose, Licht und anderen äußeren Einflüssen.

"Ich möchte, dass ihr eure Selbstliebe nicht von eurer Körperform abhängig macht." Bleibt zu hoffen, dass wir in Zukunft nicht nur öfter verschiedene Posen auf in unseren Feeds sehen, sondern auch unterschiedliche Körperformen.

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