Wien

Neues Tageszentrum für Flüchtlinge am Hauptbahnhof

Menschen aus der Ukraine bekommen in der Kantine warmes Essen, das SOS Kinderdorf betreut die Kleinen am Erste Campus beim Hauptbahnhof in Wien.

Thomas Peterthalner
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    Neues Caritas-Tageszentrum am Erste Campus eröffnet: Die Erste Group-Kantine im Canetti Tower bietet ganztags warme Verpflegung, SOS Kinderdorf betreut die Kinderspielecke und Freiwillige unterstützen bei der Betreuung der Geflüchteten
    Neues Caritas-Tageszentrum am Erste Campus eröffnet: Die Erste Group-Kantine im Canetti Tower bietet ganztags warme Verpflegung, SOS Kinderdorf betreut die Kinderspielecke und Freiwillige unterstützen bei der Betreuung der Geflüchteten
    Denise Auer

    "Die Auswirkungen des Krieges sind zunehmend auch hier bei uns spürbar“, so Caritas-Direktor Klaus Schwertner. Gemeinsam mit Erste-Bank-Finanzchef Stefan Dörfler und Nora Deinhammer, Geschäftsführerin von SOS Kinderdorf, eröffnete Schwertner am Mittwoch ein neues Tageszentrum am Erste Campus beim Hauptbahnhof in Wien.

    Ukrainischer Botschafter vor Ort

    Mit dabei war auch Wassyl Chymynez, der ukrainische Botschafter in Wien, der sich vor Ort ein Bild zur Notversorgung machte. "Die Zahl der Kriegsvertriebenen, die auf ihrer Flucht auch nach Österreich und nach Wien gekommen sind, ist in den vergangenen Tagen gestiegen. Im selben Ausmaß müssen wir jetzt auch unsere Hilfe verstärken."

    Die Caritas ist seit Beginn des Krieges mit Freiwilligen am Hauptbahnhof im Einsatz. Im Tageszentrum am Erste Campus werden Geflüchtete täglich von 7 bis 19 Uhr mit warmen Mahlzeiten versorgt. Den Menschen wird ein Ort angeboten, an dem sie zur Ruhe kommen können. SOS Kinderdorf errichtet eine Kindeschutzzone, in der die Kleinen spielen können.

    Platz für hundert Flüchtlinge

    Das Tageszentrum bietet Platz für rund hundert Personen. An den ersten Öffnungstagen wurden hier bereits rund 150 Tagesgäste gezählt. "Wir sehen es als eine moralische Verpflichtung, den Menschen der Ukraine zu helfen. Wir hoffen, dass unsere Räumlichkeiten mit warmen Mahlzeiten, Ausruhmöglichkeiten und einer Spielecke für Kinder zumindest für einen kurzen Zeitraum Hilfe und Ruhe bieten können", so Stefan Dörfler, Chief Financial Officer (CFO) der Erste Group.

    Kinder leiden unter Krieg

    "Die Kinder, die in Wien ankommen, haben in den letzten Tagen viel erlebt. Sie haben sich von Familienmitgliedern verabschieden müssen, haben ihr Zuhause zurücklassen müssen, haben Angst. Viele sind erschöpft von der Reise, der Aufregung und der Ungewissheit", erklärt Nora Deinhammer, Geschäftsführerin von SOS Kinderdorf. Darum ist es wichtig, einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Kinder das Erlebte auf ihre Art ein wenig verarbeiten können."

    Warteraum jede Nacht voll belegt

    Seit knapp drei Wochen ist die Caritas mit freiwilligen Helferinnen und Helfern am Hauptbahnhof im Einsatz. Der Warteraum ist mit 50 Feldbetten ausgestattet und jede Nacht voll belegt. Aufgrund der großen Nachfrage wurde ein weiteres Notquartier mit 80 Betten im Ernst-Happel-Stadion eingerichtet. Dort wurden bislang mehr als 380 Menschen untergebracht.

    Zudem nahm die Caritas gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien und der Diakonie eine Beratungsstelle im Austria Center Vienna in Betrieb, wo bislang mehr als 6.000 Personen beraten wurden.

    Infos bei Hotline

    Die österreichweite Hotline ist für Angehörige und Helfende erreichbar und gibt Infos zu fremdenrechtlichen Fragen. Zudem geben die freiwilligen Mitarbeitern auch Auskunft zu Zeit-, Sach- und Geldspenden und helfen bei der Vermittlung von Wohnungsangeboten weiter. Rund 300 Menschen wenden sich pro Tag an die Hotline, die unter der Nummer 05 17 76 380 von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr erreichbar ist.

    Bitte um Spenden

    Die Caritas bittet weiterhin dringend um Spenden, um die Nothilfe in der Ukraine, in den Nachbarländern und in Österreich aufrecht zu erhalten und auszubauen. Alle Spendenmöglichkeiten auf www.caritas.at/ukraine.

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