Handys können im Unterricht ein starkes Hilfsmittel sein – Schüler aber auch von den Inhalten ablenken, in den Pausen isolieren und negative Auswirkungen auf Gemeinschaft und Lernerfolg haben. Viele Staaten haben sie in den Schulen deshalb verboten.
In Österreich konnte das bislang jede Schule selbst entscheiden – bald nicht mehr. Wie "Heute" erfuhr, wird aus dem Büro des Wiener Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr noch diese Woche ein Erlass ausgegeben, der in allen Wiener Volks- und Mittelschulen den Kindern von 6 bis 14 Jahren die Handynutzung verbietet – auch in den Pausen.
Zurück geht diese Maßnahme einerseits auf den expliziten Wunsch vieler Bildungseinrichtungen, aber auch auf die Ergebnisse eines Expertenrats. Dieser neue, klare Zugang würde die Basis für einen guten Schulunterricht und die psychische und physische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen verbessern, hofft dieser.
Und wenn Schüler gegen das neue Verbot verstoßen? Dann gibt es die typischen Strafen. Diese reichen von einer simplen Ermahnung bis zu einer Eintragung im Klassenbuch oder eine Mitteilung an die Eltern.
Die Österreicher dürften jedenfalls hinter dieser Maßnahme stehen. Einer online Umfrage unter "Heute"-Lesern zufolge sprechen sich zwei Drittel für ein generelles Verbot aus, weitere 20 Prozent zumindest mit bestimmten Altersgrenzen, wie sie auch jener Erlass vorsieht.
"Die bildungswissenschaftliche Evidenz ist eindeutig: Das Handy ist ein echter Konzentrationskiller im Klassenzimmer", erläutert Wiederkehr. "Das Kindes- und Jugendwohl hat in Wien oberste Priorität, daher sehe ich es als meine Aufgabe, auf aktuelle Fragen mit angemessenen Maßnahmen zu antworten: In Volks- und Mittelschulen wird es für alle Schüler*innen während des Unterrichts und in den Pausen klare Regeln für den Umgang mit Handys an Schulen geben".