Zwischen 16 und 17 Uhr wird es jetzt auch in der Billa-Filiale in Linz-Urfahr ganz ruhig. Nach Wien, Graz und Neusiedl am See führt nun auch ein weiterer Standort die sogenannte "Stille Stunde" ein.
Während dieser, sind die Kunden angehalten, möglichst wenig Lärm zu produzieren. Zusätzlich spielt keine Musik, es gibt keine Durchsagen, und auch die Intensität der Beleuchtung wird gedimmt. Wem das immer noch zu hell ist, kann sich auch Sonnenbrillen ausborgen.
Doch was steckt hinter der ungewöhnlichen Verdunkelung? Hohe Stromkosten? Nein, laut Rewe-Mutter Billa hat die Maßnahme allerdings einen anderen ernsten Hintergrund.
Die Maßnahme ist für Menschen im Autismus-Spektrum gedacht, von denen es alleine in Österreich zwischen 80.000 und 90.000 gibt. Wesentliches Merkmal dieser neuronalen Entwicklungsstörung ist häufig eine hohe Lärm- und Lichtempfindlichkeit.
Ein normaler Einkauf ist daher für Betroffene oft eine große Herausforderung. Für sie ist es zu viel von allem: zu viele Geräusche, Lichter und Menschen. Die "Stille Stunde" soll ihnen ein stressreduziertes Umfeld garantieren.
"Es ist uns ein großes Anliegen, dass sich alle Kundinnen und Kunden bei uns willkommen und wohl fühlen – auch Kundinnen und Kunden, die beim Einkauf mehr Ruhe brauchen, wie zum Beispiel Menschen im Autismus-Spektrum", heißt es dazu seitens der Supermarktkette.
Zusätzlich sind die Mitarbeiter in den betreffenden Filialen für den Umgang mit Menschen mit Autismus geschult. Das
Das Projekt gibt es schon länger, soll nun aber ausgeweitet werden. Beim Markt in der Goldeggasse in Wien-Wieden heißt es etwa bereits seit Dezember 2021 "Pssst!" – mit dem Linzer Standort sind es nun vier. In Kooperation mit lokalen Sozialvereinen soll die "Stille Stunde" bald an weiteren Standorten umgesetzt werden.