Wirtschaft
Neuer Teuerungsrekord – Inflation geht durch die Decke!
Neuer Teuerungsrekord in Österreich: Seit September 1975 war die Inflationsrate nicht mehr so hoch wie jetzt. Das gab die Statistik Austria bekannt.
Die Teuerung in Österreich hat sich im Juni weiter beschleunigt. Die Inflationsrate beträgt laut Schnellschätzung der Statistik Austria voraussichtlich 8,7 Prozent. Gegenüber dem Vormonat steigt das Preisniveau voraussichtlich um 1,4 Prozent. Im Mai waren die Preise um 7,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Damit hat die Inflationsrate den höchsten Wert seit September 1975 erreicht.
"Mittlerweile hat die Teuerung in nahezu allen Bereichen Fahrt aufgenommen", sagte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Freitag laut Mitteilung. "Neben neuerlichen Anstiegen der Treibstoff- und Heizölpreise sehen wir auch in den Restaurants und im Lebensmittelhandel deutliche Preissteigerungen."
Auch VPI angestiegen
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg laut vorläufiger Schnellschätzung gegenüber dem Vorjahresmonat ebenfalls um 8,7 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stieg das Preisniveau laut HVPI um 1,2 Prozent.
Im Nationalrat ist erst vor einer Woche ein Teil des von der Regierung vergangene Woche präsentierten Anti-Teuerungspakets beschlossen worden. Während die Regierungsfraktionen die Maßnahmen als effektiv gegen die Rekord-Inflation lobten, hagelte es von SPÖ und FPÖ Kritik. Die NEOS äußerten sich differenziert. Auf der Regierungsbank verteidigten u.a. Finanzminister Magnus Brunner, Vizekanzler Werner Kogler und Sozialminister Johannes Rauch das Paket als treffsicher.
Der Beschluss in der Sondersitzung des Nationalrats erfolgte mit den Stimmen der Regierungsfraktionen ÖVP und Grünen. Er umfasst unter anderem den einheitlichen Klimabonus sowie eine zusätzliche Einmalzahlung gegen die Teuerung, was gesamt eine Dotation von 500 Euro pro Person ergibt. Zudem gibt es eine Einmalzahlung für Mindestpensionisten, Arbeitslose und Bezieher von Studienbeihilfe in der Höhe von 300 Euro. Außerdem ist ein Zuschlag von 180 Euro zur Familienbeihilfe im August geplant. Zudem wird die Einführung einer CO2-Bepreisung von Juli auf Oktober verschoben.
Andere Teile des Anti-Teuerungspakets der Koalition harren noch über den Sommer ihrer Umsetzung. Dabei geht es etwa um die ab Jänner 2023 geplante Abschaffung der "kalten Progression" sowie um die geplante Valorisierung von Sozialleistungen ab dem kommenden Jahr.