Wien

Neuer Straßenname in Erinnerung an iranische Studentin

Die "Jina-Mahsa-Amini-Straße" soll an die Iranerin erinnern, die im September 2022 in der Haft starb und zur Symbolfigur für den Widerstand wurde.

Heute Redaktion
Für eine Jina-Mahsa-Amini Straße: Die Wiener Gemeinderätinnen Dolores Bakos (Neos, 4. von links) und Marina Hanke (SPÖ, Mitte) zusammen mit Publizistin Mina Khani (links), Diplomatin Shoura Hashemi (4. von rechts), Sängerin Samira Dadashi (3. von rechts) und weiteren Vertreterinnen der iranischen Community.
Für eine Jina-Mahsa-Amini Straße: Die Wiener Gemeinderätinnen Dolores Bakos (Neos, 4. von links) und Marina Hanke (SPÖ, Mitte) zusammen mit Publizistin Mina Khani (links), Diplomatin Shoura Hashemi (4. von rechts), Sängerin Samira Dadashi (3. von rechts) und weiteren Vertreterinnen der iranischen Community.
Wallentin

In Wien wird es die weltweit erste "Jina-Mahsa-Amini-Straße" geben. Das gaben SP-Gemeinderätin Marina Hanke und Neos-Frauensprecherin Dolores Bakos an der Seite der iranischen Community bekannt. Jina Amini war Kurdin aus dem Iran. Sie wurde am 13. September 2022 von der Sittenpolizei in Teheran verhaftet. Nach Angaben von Augenzeugen wurde sie in einem Polizeifahrzeug geschlagen und verstarb wenig später. Eine CT-Aufnahme ihres Kopfes zeigt eine Blutung, ein Hirnödem und - im Widerspruch zu den offiziellen Angaben – einen Knochenbruch.

Straße in Donaustadt wird umbenannt

Durch die brutale Reaktion des iranischen Regimes wurde Amini zur Symbolfigur für den demokratischen Widerstand im Land. Nun will ihr die Stadt Wien ein Denkmal setzen. SPÖ und Neos bringen in der Gemeinderatssitzung am 24. Mai eine Resolution ein, die die Benennung der Straße, die voraussichtlich in der Donaustadt sein wird, fordert. Man wolle damit ein Zeichen der Solidarität setzen – mit der Woman Life Freedom-Bewegung und den Iranern, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzen. Als Ort wäre die Seestadt angedacht – man wolle jedoch den politischen Gremien nicht vorgreifen, die Entscheidung werde voraussichtlich im Juni fallen.

"Dass die Menschenrechtshauptstadt Wien nun die erste Stadt weltweit ist, die Jina Mahsa Amini eine Straße unter ihrem vollständigen Namen widmet und damit den Freiheitskampf der iranischen Bevölkerung gegen die ruchlose Diktatur der Mullahs in all seinen Facetten und seiner Diversität unterstreicht, macht mich als Österreicherin und Wienerin mit iranischen Wurzeln besonders stolz", freut sich die Wiener Diplomatin Shoura Hashemi.

"Wollen uns mit Protestierenden solidarisieren"

"Seit Monaten gehen Bilder um die Welt, Bilder von Frauen im Iran, die sich ihre Freiheit, ihre Rechte und ihren Raum nehmen. Frauen, die Seite an Seite mit anderen genau das machen, was dem Regime ein Dorn im Auge ist: nämlich sie selbst sein, ohne Einschränkungen, ohne Angst, mit Mut und Lebensfreude. Es ist ein Kampf um Freiheit, um Demokratie und vor allem: um Selbstbestimmung. Mit all diesen mutigen Protestierenden wollen wir uns als Stadt Wien erneut solidarisieren, indem wir der Bewegung durch Jina Mahsa Amini einen dauerhaften Platz in unserer Stadt garantieren", ergänzt Marina Hanke.

Ähnlich sieht das Dolores Bako: "Wir müssen dafür sorgen, dass der Aufschrei dieser mutigen Menschen nach Freiheit, nach Demokratie und Achtung der Menschenrechte nicht ungehört bleibt. Solidarität bedeutet, dass wir uns gemeinsam für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen, denn Freiheit ist unteilbar und endet nicht an den Grenzen eines Landes.

SPÖ und Neos fordern den sofortigen Stopp der Hinrichtungen im Iran sowie die Freilassung der politischen Gefangenen, den Stopp der Gewalt gegenüber der Bevölkerung und die Umsetzung der Menschen- und Frauenrechte. Von der Bundesregierung fordert man die "regelmäßige und öffentlichkeitswirksame" Einbestellung des iranischen Botschafters und mehr Schutz für die iranische Diaspora.

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