Wirtschaft

Neuer Preis-Schock – Lebensmittel werden massiv teurer

Ukraine-Krieg und Inflation treiben auch die Lebensmittelpreise nach oben. Der Handelsverband beklagt extrem gestiegene Kosten.

Roman Palman
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Ein junge Frau beim Einkaufen im Supermarkt. (Symbolbild)
Ein junge Frau beim Einkaufen im Supermarkt. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Im Mai ist die Inflationsrate Austria auf +7,7 % angestiegen und hat damit das höchste Niveau seit 1976 erreicht. Nahrungsmittel haben sich hierzulande im Mai durchschnittlich um +8,8 % verteuert, deutlich mehr als etwa noch im März (+5,8%). Das zeigt die aktuelle Auswertung der Statistik Austria.

Die aktuelle Teuerungswelle trifft insbesondere Öle (+21,4%), Fleisch (+11,3%) und Gemüse (+12,5%). Herausfordernd für den Handel sei auch die Suche nach alternativen Lieferanten, da die ausgefallenen Produktionspartner aus der Ukraine und Russland substituiert werden müssten.

"Wir beobachten bei Rohstoffen, Verpackungen, Papier, Energie, Futtermittel und Logistik nie gekannte Preissteigerungen. Ursache der aktuellen Teuerungswelle sind die massiv gestiegenen Kosten für Energie und Treibstoffe in Folge des Ukraine-Krieges und der Pandemie", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "All das wirkt direkt auf die Lebensmittelpreise – durch höhere Produktionskosten, höhere Lieferkosten, höhere Kühlungskosten und höhere Instandhaltungskosten"

Rainer Will ist Geschäftsführer des Handelsverbands.
Rainer Will ist Geschäftsführer des Handelsverbands.
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

Die schlimmsten Teuerung bei Lebensmitteln im Mai:

– Butter: +30,6%
– Öle, Fette: +21,4%
– Gemüse: +12,5%
– Kaffee: +11,7%
– Fleisch: +11,3%
– Limonaden: +10,8%
– Alkoholfreie Getränke: +10,6%
– Milch, Käse, Eier: +9,5%
– Brot / Getreideerzeugnisse: +8,6%
– Obst: +3,1%

Preistreiber bleiben Energie & Treibstoffe

Noch weit höher sind die Preise allerdings mit +25,4 % für Haushaltsenergie bzw. mit +19,1 % für Verkehr gestiegen. Auch für den Bereich Wohnung, Wasser und Energie (+9,4 %) mussten die heimischen Verbraucher im Mai deutlich tiefer ins Geldbörsel greifen. Besorgniserregend stimmt überdies die Teuerung im Großhandel, die im Mai bei +25,1 % lag.

Versorgungslage stabil

Zumindest die versorgungstechnische Lage der heimischen Lebensmittelhändler bleibt auf einem stabilen Niveau. Der Lebensmittelhandel verzeichnet aktuell keine nennenswerten Engpässe oder Verwerfungen. Herausfordernd ist weiterhin die Preisentwicklung bei den Rohstoff-, Verpackungs- und Logistikkosten.

"Die flächendeckende Versorgung der österreichischen Bevölkerung ist vollumfänglich sichergestellt. Dies ist insbesondere der regionalen Beschaffung bei österreichischen Produzenten und Landwirten zu verdanken. Auch die zahlreichen freiwilligen Initiativen des heimischen Handels zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung machen sich jetzt bezahlt und stärken die Versorgungslage im Land", betont Handelssprecher Will.

"Jetzt setzen wir darauf, dass das 'Geld-zurück-Paket' der Bundesregierung rasch in Geltung tritt und damit eine finanzielle Entlastung der Bevölkerung bewirkt."

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