Oberösterreich
Neuer Preis-Schock – bald kein Bier mehr unter 5 Euro
Neuer Preis-Schock in der Gastronomie. Die Brau-Union erhöht die Bierpreise für Wirte um satte 9,5 Prozent. Der Bierpreis schießt nach oben.
Im Herbst schon wurden die Preise um 7,8 Prozent angehoben. Damals versuchten viele Gastronomen noch, die Erhöhungen selbst abzufangen und nicht an die Kunden weiterzugeben. Es wurde getüftelt und sehr knapp kalkuliert, in vielen Fällen zahlten die Gäste aber tatsächlich noch nicht extrem viel mehr.
Das könnte sich bald ändern. In den vergangenen Tagen bekamen viele Gastronomen nämlich unerfreuliche Post. In einem Schreiben kündigte die Brau-Union eine erneute Preiserhöhung an. Diesmal gleich um 9,5 Prozent.
Wenig überraschende Begründung: Die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und hohe Personalkosten.
Preis steigt auf über 5 Euro
Für Bier-Fans ernüchternd: Die Preise für einen halben Liter Bier dürften damit laut Experten von derzeit im Schnitt 4,20 bis 4,80 Euro auf klar über 5 Euro klettern. Na Prost! Wirte-Sprecher Thomas Mayr-Stockinger sagt im Gespräch mit "Heute": "Die Halbe Bier wird mehr als 5 Euro kosten MÜSSEN". Sonst sei das Ganze nicht kalkulierbar.
Besonders ärgerlich ist für Mayr-Stockinger (er ist auch selber Gastronom, betreibt mehrere Hotels), dass die Preise in der Gastro erhöht werden aber im Handel nicht.
"Schieflage ist gewaltig"
"Die Schieflage ist gewaltig. Fassbier ist viel teurer als Flaschenbier". Das habe auch damit zu tun, dass die großen Konzerne beim Einkauf sehr mächtig seien.
Die Brau Union sprach gegenüber den "OÖN" von "großen Herausforderungen angesichts der weltweiten Kostensteigerungen". Zur Brau Union (gehört zu Heineken) gehören auch Linzer Bier, Kaiser Bier, Zipfer, Gösser, Puntigamer und Schlossgold.
Die Brauereien warnen schon längst vor den Preissteigerungen. Peter Krammer, Braumeister der Mühlviertler Brauerei Hofstetten, sagte beispielsweise schon im Juni im "Heute"-Interview: "Da kommt noch eine Lawine auf uns zu".
Die Probleme der Gastro
Generell beobachtet Mayr-Stockinger, dass die Auslastung in Wirtshäusern wieder sehr gut sei. "Da sind wir auf dem Niveau von vor Corona". Problematisch sei die Situation dort, wo nicht gegessen würde. Beispielsweise in Discos, Bars, Clubs und an den Stammtischen in Dorfgasthäusern. Hier würde man noch immer die Auswirkungen von Corona sehen. Damals, als die Gastro geschlossen hatte, hätten sich viele (nicht ganz legal) in Vereinsheimen, in Kellerbars und Garagen getroffen. Das sei geblieben und würde jetzt in Zeiten der Teuerung erst recht bleiben.