Pietätlos?

Neuer Party-Song über Lugner sorgt im Netz für Wirbel

Auf die Nachricht über den Tod von Society-König Richard Lugner (†91) reagiert Party-Sänger Felix Muhr mit einem heiß diskutierten Post.

Heute Entertainment
Neuer Party-Song über Lugner sorgt im Netz für Wirbel
"Richard Lugner, Partypapst" singt Felix Muhr (rechts) – und sorgt damit für einen Shitstorm.
imago / Instagram ("Heute"-Collage)

Am Montag ist Richard Lugner im Alter von 91 Jahren gestorben. Freunde, Wegbegleiter und Fans nehmen mit oft emotionalen Worten im Netz Abschied vom beliebten "Society-Baumeister". Auch die Musikszene verneigt sich vor ihm – auch, wenn so mancher Tribut für heftige Diskussionen sorgt.

"In Erinnerung an einen lebenslustigen Charmeur, welcher sich nie unterkriegen ließ und stets seinen Visionen treu geblieben ist. Richard, für mich und für viele andere wirst du für immer weiterleben!", schreibt etwa Nikotin auf Instagram. Im Musikvideo zum Song "1010" des Wiener Falco-Verschnitts zeigte Lugner zuletzt sein schauspielerisches Talent.

Denn, was die wenigsten wissen: Der Unternehmen wird nicht nur durch seine vielen (Ex-)Frauen und Ex-Tierchen, seine bunten Auftritte am Opernball und seinen Erfolg mit der Lugner City in Erinnerung bleiben, er hatte auch einen großen Einfluss auf die heimische Kulturszene.

Rapper und Kabarettisten verneigen sich

Mit Textzeilen wie "Ich schmeiß’ mit Geld um mich, als wär’ ich Richard Lugner" verewigte ihn u.a. der Wiener Rapper Nazar in einem – sogar nach ihm benannten – Song.

Auch das Kabarett-Duo Christoph und Lollo hat ihm ein Lied gewidmet. Darin heißt es, "Mörtel" huldigend: "Marika Lichter oder Wilhelm Molterer? Nein, dann schon eher Richard Lugner!"

Wirbel um "Richard Lugner, Partypapst"

Der junge Party-Sänger Felix Muhr, bekannt aus der ORF-Sendung "Die große Chance", hatte ebenfalls vor, dem umtriebigen Baumeister noch zu Lebzeiten ein musikalisches Denkmal zu setzen. Leider kam es nicht mehr dazu. Nun hat der 19-Jährige den Clip dennoch auf Instagram geteilt – und muss dafür heftig Kritik einstecken.

Felix posiert darin in schwarzer Mönchskutte samt riesigem Holzkreuz auf einem Friedhof, dazu tönen Orgel-Klänge und Textzeilen wie "Richard Lugner, Partypapst, wir schenken dir ein Halleluja" – viele finden den Auftritt "pietätlos". "Hätte nie gedacht, dass man so tief sinken kann. Würde mich schämen", schreibt ein User in die Kommentarspalte.

Andere feiern den Song des Burgenländers – "Eine schöne Erinnerung von einem jungen Künstler. Er würde sich freuen", "Genau so hätte es ihm gefallen" – wohl daran denkend, dass auch der Baumeister selbst gerne als Schlagersänger die Bühne stürmte, am liebsten natürlich mit seinem eigenen Party-Hit "I bin der Lugner (olé, olé)".

"Ich möchte nicht respektlos erscheinen, im Gegenteil. Ich wollte Richard Lugner damit eine letzte Ehre erweisen", stellt Felix im "Heute"-Interview klar. Der Unternehmer sei für ihn von kleinauf ein großes Vorbild gewesen. Und so wollte er ihn auch in Erinnerung behalten, "weil er sich selbst nie für etwas Lustiges zu blöd war und das genau sein Humor wäre".

Für jeden Spaß zu haben

Denn dass Lugner, seit Anfang des Jahres auch Ehrenmitglied der Villacher Faschingsgilde, Spaß verstehen konnte, ist kein Geheimnis. Als beste Beispiele dafür (im TV) gelten seine oft skurrilen Auftritte bei "Wir sind Kaiser" oder das Musikvideo von EAV x Paul Pizzera "Einer muss der Krampus sein", wo er als rot angemaltes Teufelchen durchs Bild stapft.

BILDSTRECKE: Richard Lugner - sein Leben am Society-Parkett

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    27. September 1990: Die Eröffnung der Lugner City mit nur 15.000 Quadratmetern.
    27. September 1990: Die Eröffnung der Lugner City mit nur 15.000 Quadratmetern.
    zVg

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Tod von Richard Lugner löst im Netz Diskussionen aus, als Party-Sänger Felix Muhr einen kontroversen Post als Tribut veröffentlicht
    • Während einige den Song als pietätlos empfinden, verteidigen andere ihn als eine passende Erinnerung an Lugners Humor und Lebenslust
    • Muhr betont, dass er Lugner damit ehren wollte, da dieser für ihn ein Vorbild war
    red
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