Politik
Neuer Geldbonus zahlt jetzt auch deine Energiekosten
Das Sozialministerium hat eine neue Unterstützung vorgestellt. Wer sich Energiekosten nicht mehr leisten kann, für den springt der "Wohnschirm" ein.
Nachzahlungen für Strom, Gas oder Fernwärme – und das besonders hoch: Viele Menschen in Österreich können sich deshalb ihr Leben nicht mehr leisten. Und schnell kommen dabei Rückstände zusammen, die den Betroffenen weiter über den Kopf zu wachsen drohen. In solchen Fällen soll künftig der Wohnschirm einspringen, den Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Montag vorstellte. Er wird für Menschen mit geringem Einkommen aufgespannt und soll sicherstellen, dass in Österreich niemand frieren müsse, wie es von Rauch bei der Vorstellung hieß. 134 Millionen Euro stehen dafür bereit.
"Rund 500.000 Menschen in Österreich können ihre Wohnung nicht angemessen warm halten. Etwa ebenso viele haben Rückstände bei Miete, Betriebskosten oder Kreditraten", hieß es am Montag vom Sozialministerium, das auf Zahlen der Statistik Austria verwies. "In den kommenden Monaten werden viele mit hohen Nachzahlungen konfrontiert sein, auch die Vorauszahlungen bei Strom, Gas oder Fernwärme werden erheblich steigen", so Rauch. Den Wohnschirm selbst gibt es seit März 2022, nun wurde er deshalb neben Miet- und Betriebskostenrückständen aber auch um die Energiekosten ergänzt.
"Rettungsanker" und "Fallschirm"
"Reichen die bestehenden Unterstützungsleistungen der Bundesländer nicht aus, übernimmt der Wohnschirm Rückstände bei den Energiekosten", so das Ministerium. Zusätzlich gebe es "bei Bedarf eine finanzielle Unterstützung zur Deckung erhöhter Vorauszahlungen". Diese sei nach Haushaltsgröße gestaffelt und solle in etwa ein Drittel der jährlichen Energiekosten abdecken. Für Ein-Personen-Haushalte gibt es maximal 660 Euro, für Zwei-Personen-Haushalte 1.060 Euro, für Drei-Personen-Haushalte 1.460 Euro, für Vier-Personen-Haushalte 1.620 Euro und für jede weitere Person 140 Euro.
"Sowohl die Übernahme von Rückständen als auch die zusätzliche Unterstützung für die laufenden Kosten ist einmal im Jahr möglich. Anspruchsberechtigt sind grundsätzlich Personen aus dem unteren Einkommensdrittel der Bevölkerung", so das Sozialministerium. Anders als andere Zuschüsse ist der Wohnschirm laut Rauch mit einer Beratung verknüpft, bei der alles vom Wechsel des Anbieters über andere Zuschüsse besprochen werde. Von einem "Rettungsanker" sprach die Caritas, von einem "Fallschirm" die Volkshilfe – und von "ein paar Almosen" die FPÖ in einer Aussendung.