Oberösterreich
Neuer Geldbonus – wer ihn jetzt aller bekommt
Die Energiekosten sind eine massive Belastung. Eine Personengruppe schaute bei Ausgleichszahlungen bisher durch die Finger. Jetzt wird ihr geholfen.
Auch landwirtschaftliche Privathaushalte leiden enorm unter den extrem gestiegenen Strompreisen. Bisher war es ihnen aber nicht möglich, die Preisbremse in Anspruch zu nehmen. Das sogenannte Stromkostenzuschuss-Gesetz sah das nicht vor.
Nun können die Bäuerinnen und Bauern aufatmen: "Durch unser konsequentes Vorgehen kam es jetzt zur Gesetzesänderung", berichtet der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Franz Waldenberger. Nach einem parlamentarischen Antrag kam es zur Novellierung.
Die Strompreisbremse im Detail
Die Bremse kommt wie das bisher bekannte Modell für einen Jahresstromverbrauch von bis zu 2.900 Kilowattstunden (kWh) zur Anwendung. Es wird ein vergünstigter Preis von 10 Cent pro kWh netto verrechnet, wobei der maximale Zuschuss 30 Cent beträgt.
Der Verbrauch darüber wird zu den marktüblichen Preisen abgerechnet. Für Mehr-Personen-Haushalte mit mehr als drei hauptwohnsitzgemeldeten Mitgliedern wird es ein zusätzliches Modell geben.
Der Zuschuss wird für die bäuerlichen Haushalte zeitversetzt von 1. Juni 2023 bis Dezember 2024 gewährt, da die Preisbremse erst jetzt wirksam wird.
Anträge können im Frühjahr 2023 bis spätestens 31. Mai gestellt werden. Die genauen Abwicklungsdetails müssen noch erarbeitet werden.
„"Unsere bäuerlichen Familienbetriebe sind mit einer Flut von Rechnungen und Kostenerhöhungen konfrontiert." Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger“
"Unsere bäuerlichen Familienbetriebe sind aktuell mit einer Flut von Rechnungen und Kostenerhöhungen konfrontiert", sagt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Um die Höfe in der Produktion zu halten und damit die Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern, habe man das Modell rasch umgesetzt.
50 Gratis-Stromtage für Landwirte
Erst vor kurzem wurden für landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich 50 Gratis-Stromtage ausverhandelt. Mehr als 21.000 Bäuerinnen und Bauern würden damit unterstützt, so Waldenberger und Langer-Weninger.
Vor allem Betriebe aus dem energieintensiven Bereich der Tierhaltung, Direktvermarkter, Anbieter vom Urlaub am Bauernhof sowie Obst- und Gemüse-Produzenten hat es besonders arg erwischt.