"Schwarzer Tod"
Neuer Fall – diese Mittelalter-Krankheit ist wieder da
In den USA ist eine Person an der Beulenpest erkrankt. Dort werden etwa sieben Fälle pro Jahr gemeldet. In Österreich schon lange nicht mehr.
In Pueblo (US-Bundesstaat Colorado) wurde Anfang Juli bekannt, dass eine Person an der Beulenpest erkrankt sei. Die dortigen Gesundheitsbehörden untersuchen einen Verdachtsfall der Pest bei einem Menschen. Genaue Informationen über die infizierte Person, wie Alter oder Geschlecht, machte die Behörde nicht öffentlich. Auch, wie sie sich infizierte, bleibt zunächst unklar.
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gehen davon aus, dass es in den USA jedes Jahr sieben Fälle von Pest bei Menschen gibt. Im Februar meldeten Behörden in Oregon (USA) einen Fall von Pest bei einer Person, die sich wahrscheinlich bei ihrer kranken Katze angesteckt hatte.
Was ist die Pest?
Die Pest ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht wird und dafür berüchtigt ist, dass sie im Europa des 14. Jahrhunderts zig Millionen Menschen das Leben kostete. Heute zirkuliert das Bakterium auf natürliche Weise unter wilden Nagetieren und infiziert heute nur noch selten Menschen.
Die Beulenpest verursacht schmerzhaft geschwollene Lymphknoten, die am häufigsten in der Leistengegend, den Achselhöhlen und am Hals auftreten und als Beulen bezeichnet werden. Wenn sie nicht behandelt wird, schreitet sie oft fort und entwickelt sich zu den beiden anderen Pestformen.
Gut behandelbar – wenn rasch gehandelt wird
Die Pest wird durch Bisse infizierter Flöhe oder Kontakt mit infizierten Tieren übertragen. Ebenso, wenn Menschen Hustentröpfchen einer infizierten Person oder eines infizierten Tieres einatmen.
Jeder, der Symptome einer Pest entwickelt, sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, empfiehlt die CDC. Typische Symptome sind plötzliches Fieber und Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und häufig geschwollene Lymphknoten mit Schmerzen. Heute kann die Pest erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden – sofern die infizierte Person umgehend behandelt wird. Nur dann können schwere Komplikationen oder der Tod verhindert werden.
Keine Gefahr in Österreich
Für Österreich besteht keine Gefahr. Hierzulande gibt es schon seit Jahrzehnten keine Pestfälle mehr. Sie kommen heute nur noch in kleinen Endemiegebieten in Afrika, Asien und Amerika vor.
Auf den Punkt gebracht
- Im US-Bundesstaat Colorado ist eine Person an der Beulenpest erkrankt, die durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht wird und im Europa des 14
- Jahrhunderts zig Millionen Menschen das Leben kostete
- Die Beulenpest ist die häufigste Form dieser bakteriellen Infektion, die sich auf natürliche Weise unter Nagetieren verbreitet
- Heute kann die Pest erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden, aber nur wenn die infizierte Person umgehend behandelt wird
- In Österreich besteht keine Gefahr, da Pestfälle hierzulande schon seit Jahrzehnten nicht mehr vorkommen