Österreich

Neuer Bürgermeister wurde per Los entschieden

Wahlkrimi in Obersiebenbrunn (Gänserndorf): Nach zwei Mal Gleichstand musste das Los entscheiden zwischen SPÖ und ÖVP.

Heute Redaktion
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Sieg per Los: Herbert Porsch. Verlor Greul Rudolf (li.)
Sieg per Los: Herbert Porsch. Verlor Greul Rudolf (li.)
Bild: SPÖ, Gemeinde Obersiebenbrunn

Unglaublich, aber wahr: Das Los entschied jetzt in Obersiebenbrunn nach einer Marathonsitzung am Dienstag. In der ohnedies politisch sehr heiklen Gemeinde Obersiebenbrunn (Anm.: Allein zwischen 1982 und 1985 gingen dort gleich drei Gemeinderatswahlen über die Bühne) bewarben sich nach dem Rücktritt des VP-Bürgermeisters, zwei Kandidaten um den Chefsessel im Gemeindeamt: Nämlich der Vize-Bürgermeister Rudolf Greul sowie der geschäftsführende Gemeinderat sowie Ortpartei- und Fraktionsvorsitzender der SPÖ, Herbert Porsch.

2 Mal unentschieden

Zwei Wahldurchgänge brachten jeweils mit 9:9 und einer ungültigen Stimme das gleiche Ergebnis - und damit keine Entscheidung (Anm.: Mandatsverteilung: 7 SPÖ, 5 Bürgerliste GO7, 4 ÖVP, 2 Bürgerliste OBL und der unabhängige Heinrich Brandstetter (1)). Also wurde - wie in der nö. Gemeindeordnung vorgesehen - ausgelost, wer der neue Chef wird. Und das Glück war auf der Seite von Herbert Porsch. Der ÖVPler Greul bleibt Vizebürgermeister.

Porsch gewann

Der Techniker Herbert Porsch ist Vater von drei Kindern, sitzt schon seit 1985 im Ortsparlament und hat sich um seine Heimatgemeinde schon sehr verdient gemacht. Herbert Porsch: „Ich bin sehr glücklich jetzt Bürgermeister zu sein und ich werde mich gleich voll in die Arbeit stürzen. Erst gilt es ein paar liegengebliebene Projekte wegzuarbeiten, dann werden wir uns neuen widmen." NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak: „Ich gratuliere Herbert Porsch zur seiner neuen Herausforderung. Er ist ein sehr umsichtiger und erfahrener Kommunalpolitiker, der sich für seine Heimatgemeinde schon viel geleistet hat. Er wird sicherlich auch einen hervorragenden Bürgermeister abgeben."

Los auch im Fußball üblich

Übrigens: Losentscheide gibt es nicht nur in der Politik, sondern auch im Sport. Bei der WM 1990 in Italien wurde Irland durch Losentscheid als Gruppenzweiter der Gruppe F ermittelt. Fast wäre es bei der WM in Italien auch zum Losentscheid um den letzten Aufstiegsplatz ins Achtelfinale zwischen Österreich (Anm.: damals 2 Punkte und 2:3 Tore) und den punkte- und torverhältnisgleichen Schotten gekommen. Das späte Siegestor der Urus (Fonseca in Minute 93) gegen Südkorea degradierte Österreich (und auch Schottland) endgültig zu Zuschauern, die Urus schnappten sich das letzte Achtelfinalticket. (Lie)