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Neuer Bürgermeister spitalsreif geprügelt
Für den neu gewählten Oberbürgermeister im deutschen Freiburg endete die Wahlnacht im Krankenhaus. Ein Angreifer attackierte ihn auf der Wahlparty.
Im süddeutschen Freiburg ist der Grünen-Politiker Dieter Salomon nach 16 Jahren als Oberbürgermeister abgewählt worden. Sein parteiloser Herausforderer Martin Horn wurde am Abend auf einer Siegesfeier angegriffen und spitalreif geschlagen.
Wie die Polizei in Freiburg am Sonntagabend mitteilte, wurde dem Wahlsieger Horn bei der Party "unvermittelt ein Schlag ins Gesicht versetzt". Dabei habe der 33-Jährige eine Wunde unter dem Auge erlitten und einen Zahn verloren. Er sei ins Spital gebracht worden. Der mutmaßliche Täter, ein 54-Jähriger aus dem Markgräflerland, sei festgenommen worden.
Der Festgenommene sei "bereits durch mehrere Vorfälle in der Vergangenheit als psychisch auffällig polizeilich in Erscheinung getreten", teilte die Polizei weiter mit. Die weiteren Ermittlungen übernehme der Staatsschutz.
Im zweiten Wahlgang war der bisherige Amtsinhaber Salomon dem vorläufigen Endergebnis zufolge auf 30,7 Prozent der Stimmen gekommen und damit dem Herausforderer Horn aus Sindelfingen unterlegen, der 44,2 Prozent erreichte. Horns Kandidatur wurde von der SPD unterstützt.
Hohe Mietpreise als Wahlkampfthema
Die Wahlbeteiligung lag bei 51,7 Prozent. Rund 170.000 Bürger waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Bereits beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Salomon mit 31,3 Prozent hinter Horn mit 34,7 Prozent gelegen. Da aber keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreichte, wurde der zweite Wahlgang am Sonntag nötig. Bei dieser reichte die einfache Mehrheit, um ins Amt zu kommen.
Die hohen Mietpreise in der Universitätsstadt waren eines der dominierenden Themen während des Wahlkampfs. Horn hatte vor allem mit einer sozialeren Wohnungspolitik für sich geworben.
Schlechtes Zeichen für die Grünen
Der Ausgang der Wahl in der viertgrössten Stadt Baden-Württembergs hat auch symbolische Bedeutung über die kommunale Ebene hinaus und gilt als schlechtes Zeichen für die im Land zusammen mit der CDU regierenden Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Salomon war vor seiner Niederlage als möglicher Nachfolger Kretschmanns gehandelt worden.
(red)