Oberösterreich

Neuer Bonus von 2.700 Euro – so kommst du an dein Geld

In der Kinderbetreuung mangelt es extrem an Personal. Mit einem finanziellen Anreiz soll jetzt der Berufseinstieg attraktiver gemacht werden.

Johannes Rausch
Kindergärten mangelt es nach wie vor extrem an Personal. (Symbolbild)
Kindergärten mangelt es nach wie vor extrem an Personal. (Symbolbild)
Getty Images 

Land, Städte- und Gemeindebund sowie Gewerkschaft haben beschlossen: Künftig erhalten die Kinderbetreuungseinrichtungen 38,5 Millionen Euro mehr. Nicht nur bessere Rahmenbedingungen wurden in Aussicht gestellt, wegen der Teuerung bekommen Mitarbeiter auch mehr Geld.

Im Rahmen der Neuerungen (für den Zeitraum 2023 bis 2026) gibt es einen Bonus für Elementarpädagogik. Hier werden bis zu 60 Prozent der Kurskosten für die Ausbildung zur Helferin oder zum Helfer (künftig pädagogische Assistenzkraft) gefördert. Das gilt auch für Schulungen an Kollegs für Elementar- und Sozialpädagogik. In Summe ergibt das pro Person bis zu 2.700 Euro.

Bonus für Quereinsteiger

Mit diesem sogenannten OÖ Bonus möchte das Bundesland vor allem den Quereinstieg in die Elementarpädagogik unterstützen. Interessierte sollen bei der Umschulung bestärkt werden. Ziel sei es, mehr qualifizierte Fachkräfte für Kindergärten und ähnliche Einrichtungen zu gewinnen. 

Das Land hat jetzt jene vor den Vorhang geholt, die sich aufopfernd um Kinder kümmern: Bettina Schiffbänker arbeitet seit 21 Jahren als Helferin in der Krabbelstube Vöcklabruck und betont: "Für die Kleinsten da zu sein, das Vertrauen der Eltern und der Kinder zu gewinnen und ihnen Sicherheit und Selbstständigkeit zu vermitteln, macht meinen Beruf aus."

Daniela Bernecker ist Kindergartenpädagogin und Leiterin von Krabbelstube und Kindergarten Dragonerhof in Wels. Sie sieht sich, wie sie selbst sagt, für ihr restliches Leben in diesem Beruf und schätzt die leuchtenden und dankbaren Augen der Kinder, die sie jeden Tag sieht.

Alexander Satzinger vom Hort Katsdorf (Bez. Perg) begleitet und unterstützt seine Schützlinge in unterschiedlichen Situationen. Er betont: "Das rundum zufriedene Leuchten in den Augen der Kinder zu sehen und die vielen schönen Beziehungen, die entstehen, sind eines der größten Geschenke in meinem Beruf als Hortpädagoge."

"Das rundum zufriedene Leuchten in den Augen der Kinder zu sehen und die vielen schönen Beziehungen, die entstehen, sind eines der größten Geschenke in meinem Beruf als Hortpädagoge." Alexander Satzinger aus Katsdorf

481 Stellen derzeit offen

Wie viele Beschäftigte fehlen momentan bei der Kinderbetreuung im Bundesland? "Grundsätzlich ist das Land Oberösterreich hier nicht zuständig", heißt es auf "Heute"-Nachfrage aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP).

Wer erhält die Förderung?
• Personen in einem aufrechten Arbeitsverhältnis
• Personen, die nach der Geburt eines Kindes Anspruch auf Wochengeld haben oder Kinderbetreuungsgeld beziehen
• Wiedereinsteiger nach der Kinderkarenz, die beim AMS arbeitssuchend gemeldet sind, sofern sie keine Leistungen erhalten
• geringfügig Beschäftigte
• Personen, die Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe beziehen
• freie Dienstnehmer
• Personen mit einem akademischen Abschluss, sofern ihr Einkommen monatlich nicht mehr als 3.000 Euro brutto beträgt
• Ein-Personen-Unternehmer und Kleinunternehmer mit maximal fünf Beschäftigten (Vollzeit-Äquivalente)

Grundsätzlich sei es Aufgabe der Gemeinden, Personal zu finden. "Als Service bieten wir aber an, dass wir den Gemeinden bei der Bewerbung helfen und betreiben daher eine Jobbörse."

Auf dieser Plattform befinden sich aktuell 481 Ausschreibungen. Gerechnet auf den Jahresschnitt sind bis jetzt 398 Stellen gleichzeitig ausgeschrieben gewesen.

"Dass im Frühling und Sommer die Ausschreibungen mehr werden, ist normal. Da suchen die Träger das Personal für das neue Arbeitsjahr." Im Herbst und Winter hingegen werden eher zum Beispiel Karenzvertretungen gesucht.

Kindergarten 24 Stunden geöffnet

Der internationale Stahlkonzern voestalpine gehört zu den größten Arbeitgebern Österreichs. In der Linzer Zentrale alleine sind über 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Ab September bietet das Unternehmen als erster österreichischer Industriebetrieb in der firmeneigenen "vivo Kinderwelt" eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung für Kinder bis zu 12 Jahren an.

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