Wien
Neuer Bildungscampus in Simmering fertig gestellt
Der Campus "Heidemarie Lex-Nalis" bietet 825 Kindern Platz. Der sonderpädagogische Schwerpunkt liegt auf körperlichen Behinderungen.
In der Rappachgasse (Simmering) wurde ein neuer Bildungscampus fertig gestellt. Er bietet rund 825 Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren Platz. Das neue Bildungsgebäude umfasst zwölf Gruppen im Kindergarten, eine 17-klassige Ganztagesvolksschule und vier Sonderpädagogik-Klassen für Kinder mit Behinderungen.
Rund 14.000 Quadratmeter Freiflächen
Umgesetzt wurde ein sogenannter "Campus plus": Kindergartengruppen und Schulklassen rücken dabei auf einer Ebene zusammen und verbringen den Tag gemeinsam. Der Sonderpädagogische Schwerpunkt ist auf körperliche Behinderungen abgestimmt. Das neue Bildungsgebäude besteht aus sechs Bildungsbereichen ("BIBER") und umfasst zusätzlich einen Therapiebereich, Kreativräume, eine Bibliothek und einen Veranstaltungssaal. Den Kindern stehen 13.780 Quadratmeter an Freiflächen zur Verfügung – davon können rund 4.250 Quadratmeter auch von Anrainern genutzt werden.
Himmer: "Schüler lernen sich gegenseitig schätzen"
"Moderner, umweltschonender Schulraum lässt nicht nur das Wohlbefinden von Lehrkräften und Schülern steigen, er sorgt auch dafür, dass er seinen Beitrag zum Ziel Wiens, 2040 CO2-neutral zu sein, liefert", so Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). Bildungsdirektor Heinrich Himmer weist auf die Vielseitigkeit des neuen Campus-Gebäudes hin: "Die Besonderheit des Campusmodells ist das Zusammenspiel verschiedener Bildungseinrichtungen. Hier liegt diese im sonderpädagogischen Schwerpunkt für Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen. Inklusion ermöglicht, dass die Schüler sich gegenseitig kennen und schätzen lernen und Vorurteile gar nicht erst entstehen."
Photovoltaik und Energie aus dem Erdreich
Das Siegerprojekt des Architekturbüros "POS Architekten" wurde im 18.500 Quadratmeter großen Areal in den ehemaligen Donauauen entlang der Rappachgasse errichtet. Das Gebäude fügt sich mit seinen drei Geschoßen wie ein Schiff mit Landungsbrücken in die Umgebung ein. Auf den "Landungsbrücken" finden Spielplätze, Kletterparcours und ein Rodelhügel Platz. Eine Besonderheit sind die Grünverbindungen entlang und quer zum Gebäude. Diese gehen auch durch das Gebäude hindurch. Geplant wurde der Campus als Niedrigst-Energie-Gebäude: Die Photovoltaik-Anlage am Dach und das Grundwasser sowie das Erdreich liefern die notwendige Energie.
Die Namensgeberin des neuen Campus, Heidemarie Lex-Nalis war als langjährige Direktorin der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in der Ettenreichgasse und wurde unter anderem mit der Otto-Glöckel-Medaille ausgezeichnet. Neben dieser Tätigkeit war Lex-Nalis als Fachbereichsleiterin bei den Psychosozialen Diensten Wien sowie in der Beratung, Aus- und Weiterbildung in Einrichtungen für behinderte Menschen tätig.