Politik
Neue Vorwürfe – Karmasin bezog weiter Minister-Gehalt
Nach der Festnahme von Karmasin werden neue Details bekannt. Trotz anderer Einkünfte soll die Ex-Ministerin eine Gehaltsfortzahlung bezogen haben.
Die ehemalige Familienministerin Sophie Karmasin sitzt seit Freitag in U-Haft. Als Haftgrund werde Tatbegehungsgefahr angenommen. Die Wienerin war von 2013 bis 2017 Familienministerin, die ÖVP holte sie damals in die Regierung. Wie im Oktober 2021 bekannt wurde, spielte Karmasin eine zentrale Rolle in der Inseraten- und Umfragenaffäre, die zum Rücktritt von Sebastian Kurz führte.
Jetzt kommen immer mehr Details ans Licht. Am Dienstag wurde bekannt, dass Karmasin für zwei Studien für das Sportministerium über 140.000 Euro verrechnet haben soll.
50.000 Euro nach Ende der Amtszeit
Wie die "ZiB2" weiter berichtete, soll sie nach dem Ende ihrer Amtszeit eine Gehaltsfortzahlung beantragt haben, obwohl sie andere Einkünfte hatte. Karmasins Anwalt erklärte, dass die "Optik nicht gut" sei und daher eine Rückzahlung eingeleitet wurde.
Nach dem Ende einer Amtszeit können Politiker und Politikerinnen mittels Antrag weiter 75 Prozent der Monatsbezüge für maximal sechs Monate erhalten. Karmasin soll vier Monatsbezüge bezogen haben, das sind in etwa 50.000 Euro.
Ihre frühere Assistentin Sabine B. hatte Karmasin in der Inseratenaffäre schwer belastet. Die weitere Beschuldigte Edeltraud G. soll vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigt haben, dass Karmasin öffentliche Aufträge aufgrund von Scheinanboten erhalten hat.