Wien
Neue Verladetechnik macht Hafen Wien klimafreundlicher
Immer noch werden viele Waren auf Sattelschleppern transportiert. Um das Verladen auf Züge zu erleichtern, gibt es im Hafen Wien ein neues System.
"Trailer Rail" heißt das System, mit dem man Lkw-Auflieger leichter auf Schiene verladen kann und umgekehrt. Die innovativen Waggons gehen seitlich auf und brauchen daher keine Kräne zum Verladen. Das spart jährlich auch einige Tonnen CO2 ein.
Innovative Technik für den Hafen Wien
Viele Waren werden immer noch per Sattelschlepper auf Straßen über lange Distanzen befördert. Ein Sattelschlepper besteht aus einem Trailer (Lkw-Auflieger) und einer Lkw-Zugmaschine. Um viele Trailer per Bahn transportieren zu können, muss man das Verladen möglichst einfach und rasch gestalten. Das wollen der Hafen Wien und die Trailer Innovator Helrom GmbH gemeinsam erreichen. Denn mehr als 90 Prozent der Trailer in Europa lassen sich aufgrund technischer Barrieren nicht von der Straße auf Schienen bringen.
"Der Hafen Wien ist eine wichtige Wirtschaftsdrehscheibe und setzt mit dem am Standort neuen Verlade-System für Trailer auch auf innovative Technik. So kann noch mehr Güter-Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden, was wiederum zur Treibhausgasreduktion beiträgt. Damit ist der Hafen Wien einmal mehr Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit und trägt dazu bei, das Klimaziel der Stadt Wien zu erreichen", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ).
Neue Spezialwaggons öffnen zur Seite
Helrom hat Spezialwaggons entwickelt, die sich "Trailer Rail" nennen. Diese benötigen zum Be- und Entladen eines Zuges keine Terminal-Anlagen mit Kränen, sondern nur ein langes Gleis und eine befestige Fläche parallel zum Gleis. Der Helrom-Wagen öffnet zur Seite. Die Auflieger können also direkt vom Waggon auf den bereitstehenden Lkw verladen werden.
Im August 2020 das Pilotprojekt begonnen, es ist nun im Regelbetrieb integriert. Wöchentlich fahren drei Rundläufe zwischen Deutschland und Österreich die ohne Umschlagsgeräte verladen werden können. So konnten bisher rund 600 Züge in Freudenau abgefertigt werden und 18.000 Sattelaufliegerfahrten von der Straße auf Schiene verlagert werden und so über 10.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
14.000 Tonnen CO2 können jährlich eingespart werden
Die Kooperation soll in den nächsten Jahren erweitert werden und die Kapazitäten ausbauen. Künftig sollen bis zu 40 Trailer pro Zug transportiert werden und somit jährlich mehr als 24.000 Sattelschlepperfahrten zwischen Wien und Düsseldorf eingespart werden. Das bedeutet auch 14.000 Tonnen weniger CO2 pro Jahr.
Das Projekt wurde auch bereits mit dem EL-MO Award ausgezeichnet. Dieser prämiert Unternehmen und Projekte, die Pionierarbeit bei der Umsetzung der Verkehrswende für einen CO2-neutralen Wirtschaftskreislauf leisten.