Wien

Neue U-Bahn für Wien – das alles ist am X-Wagen anders

Der X-Wagen ist in den Fahrgastbetrieb gestartet. Auf der Linie U3 hatte die neue Wiener U-Bahn-Generation "öffiziell" ihren ersten Dienstantritt. 

Neue U-Bahn für Wien, der X-Wagen startet in den Fahrgastbetrieb
Neue U-Bahn für Wien, der X-Wagen startet in den Fahrgastbetrieb
Wiener Linien/Robert Peres

Nach umfangreichen Tests und der erfolgreichen Betriebsbewilligung durch die Behörde startete Freitagvormittag erstmals ein Zug der neuen U-Bahn-Generation auf der Linie U3. Auf der Premierenfahrt begleitet wurde der neue Zug unter anderem von Öffi-Stadtrat Peter Hanke und zahlreichen Projektbeteiligten der Wiener Linien und von Siemens Mobility. Sie zeigen sich hocherfreut. 

"Das ist ein großer Tag für Wien und die Wiener Öffis. Der X-Wagen ist zukunftsweisend für unsere Klimamusterstadt. Ein hochentwickelter Zug, der technisch alle 'Stückeln' spielt und in Wien produziert wurde, macht das Öffi-Fahren noch attraktiver und komfortabler. Der X-Wagen reiht sich ein in die umfassende Modernisierung des Wiener Linien-Fuhrparks, zu dem auch die neuen Elektro-Busse und Straßenbahnzüge gehören", so Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

"Türen auf für alle Fahrgäste!" – hieß es ab der Station U3 Erdberg für den X-Wagen, der auch in den nächsten Tagen und Wochen werktags (Mo-Fr) zwischen den beiden Endstationen der U3, Simmering und Ottakring, unterwegs sein wird. Der Start in den Fahrgastbetrieb erfolgt mit dem ersten Zug der Type X, noch im Sommer folgen weitere neue X-Wagen-Züge. Bis Ende des Jahres wird der zehnte X-Wagen-Zug geliefert, ab 2024 sollen bis zu drei weitere X-Wagen pro Jahr von Siemens Mobility an die Wiener Linien geliefert.

Erstmals vollautomatisch

"Mit dem X-Wagen modernisieren wir unsere Fahrzeugflotte. Der neue Zug wird sukzessive Silberpfeil-Züge ersetzen und ab 2026 auf der Linie U5 erstmals den vollautomatischen U-Bahn-Betrieb in Wien ermöglichen. Ich freue mich gemeinsam mit dem gesamten Projektteam, dass der X-Wagen ab sofort allen Fahrgästen zur Verfügung steht", so Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien für den technischen Bereich.

Gleichzeitig mit dem Fahrgastbetrieb startet auch der Instandhaltungsvertrag zwischen den Wiener Linien und Siemens Mobility für alle X-Wagen-Züge. Dabei wird eine effiziente Instandhaltung durch das Fachpersonal der Wiener Linien in enger Zusammenarbeit mit den Experten von Siemens Mobility durchgeführt. Der Hersteller verantwortet die Fahrzeugwartung und bringt seine weltweite Projekterfahrung im Wartungsbereich ein. Für die Wiener Linien ergeben sich dadurch die Vorteile der besseren Planbarkeit für die Instandhaltungskosten und einer langfristigen Partnerschaft zu sämtlichen Themen rund um die neuen Züge.

Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility: "Mit dem X-Wagen macht die Stadt Wien einen großen Sprung in die digitale Verkehrszukunft: Innovationen wie die neue Fahrgastinfo mit Echtzeit-Aktualisierung und die druckluftfreie Bremse sind Weltneuheiten, der spätere vollautomatische Betrieb auf der Linie U5 wird große Vorteile bringen. Wir haben die Fahrzeuge trotz der schwierigen Umstände der letzten Jahre im vorgesehenen Zeitplan in unserem Wiener Werk gefertigt und werden auch im Servicebereich ein guter und verlässlicher Partner sein."

Peter Hanke, Öffi- und Finanzstadtrat, Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin Wiener Linien, Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility bei der Eröffnung der neuen U-Bahn-Garnitur.
Peter Hanke, Öffi- und Finanzstadtrat, Gudrun Senk, technische Geschäftsführerin Wiener Linien, Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility bei der Eröffnung der neuen U-Bahn-Garnitur.
Wiener Linien/Gritsevskaja

Neues digitales Fahrgastinfo- und Wegeleitsystem über jeder Tür

Eine Innovation, die ab Betriebsstart im X-Wagen zur Verfügung steht, ist die Fahrgastinfo Plus. Das digitale Fahrgastinfo- und Wegeleitsystem wurde von Siemens Mobility entwickelt und gemeinsam mit den Wiener Linien speziell für die Anforderungen der Wiener Öffis maßgeschneidert. Auf Bildschirmen über allen Fahrzeugtüren im Inneren vom X-Wagen werden dynamisch angepasste Informationen für die Fahrgäste angezeigt. Über jenen Türen, die bei der nächsten Station öffnen, wird angezeigt, in welche Richtung die jeweiligen Ausgänge liegen, auf welche anderen Linien die Fahrgäste dort umsteigen können und wann die nächsten Abfahrtszeiten dieser Linien sind.

Die Bildschirme über den Türen, die in der nächsten Station geschlossen bleiben, zeigen einen digitalen Netzplan. In diesem Plan sehen die Fahrgäste den aktuellen Standort des Zuges, die jeweilige Fahrtrichtung, den nächsten Halt, sowie wichtige Umsteigemöglichkeiten. Auf beiden Türseiten können auch weitere Informationen eingeblendet werden, zum Beispiel geplante Betriebseinschränkungen im U-Bahn-Netz oder die Anzeige von Reparaturarbeiten bei Aufzügen.

Die Fahrgastinfo Plus.
Die Fahrgastinfo Plus.
Wiener Linen/Alexandra Gritsevskaja

Mehr Komfort und höchste Barrierefreiheit

Der neue X-Wagen bietet einen offen gestalteten Innenraum mit großzügigen Einstiegsbereichen für ein rasches Ein- und Aussteigen. Insgesamt können bis zu 928 Öffi-Gäste in einem X-Wagen unterwegs sein, das sind 46 Personen mehr als im V-Wagen, dem Vorgängermodell des neuen Zuges. Fahrgäste mit Kinderwagen oder Reisegepäck finden angenehm viel Platz. Die Sitze bestehen aus hochwertigem Schichtholz, die Anordnung erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen Längssitzen an der Außenwand der Züge sowie Klappsitzen. Die Sitze in blauer Farbe kennzeichnen einen Priority-Sitz und sind für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen.

Priority-Sitz für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität.
Priority-Sitz für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität.
Wiener Linien/Severin Wurnig

Die Öffi-Zukunft ist vollautomatisch

Ab 2026 wird die U5 zwischen Karlsplatz und Frankhplatz als erste vollautomatische U-Bahn-Linie Wiens in Betrieb gehen und der X-Wagen hier unterwegs sein. Dafür werden die Stationen Karlsplatz bis Rathaus mit Bahnsteigtüren ausgestattet und die U5-Station Frankhplatz neu gebaut. Der vollautomatische Betrieb macht die U-Bahn noch sicherer und zuverlässiger. Die Bahnsteigtüren öffnen sich erst, sobald der Zug in der Station steht.

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    Phase 1
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