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Neue Suchmaschine will Google Konkurrenz machen

Diesen Sommer soll die neue Suchmaschine von Brave erscheinen, die die Privatsphäre von Nutzern an oberste Stelle setzt. Wie kann das funktionieren?

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Diesen Sommer soll die neue Suchmaschine von Brave erscheinen.
Diesen Sommer soll die neue Suchmaschine von Brave erscheinen.
Getty Images/iStockphoto

Brave ist ein Web-Unternehmen, das sich auf die Privatsphäre seiner Nutzer spezialisiert hat und einen Browser anbietet, bei dem Datenschutz an oberster Stelle steht. Wie das Unternehmen nun angekündigt hat, möchte es aber noch einen Schritt weitergehen und selbst eine Suchmaschine im Stil von Google Search anbieten. Dafür wurde die Anti-Tracking-Suchmaschine der Firma Cliqz aufgekauft.

 "Heute verlassen sich beinahe alle Suchmaschinen auf Resultate der großen Tech-Firmen. Unsere Suchmaschine soll aber völlig unabhängig arbeiten und den Leuten genau das liefern, wonach sie suchen, ohne ihre Privatsphäre zu verletzen", lässt Brave mitteilen.

Große Nachfrage erwartet

Demnach soll die neue Suchmaschinen-Technologie, die Tailcat genannt wird, weder IP-Adressen noch personalisierte Informationen sammeln. Brendan Eich, ehemaliger Mozilla-CEO und Mitgründer von Brave, erklärt gegenüber techcrunch.com: "Brave wird die erste private Browser- und Suchmaschinen-Alternative zu den großen Tech-Unternehmen liefern. So vermeiden wir deren algorithmische Vorurteile und gezielte Zensur in der Anzeige der Suchresultate."

Laut Eich ist dies genau das, was die Menschen heutzutage wollen. Allein in den letzten Monaten sei die monatliche Nutzerzahl des Brave-Browsers von 11 Millionen auf mehr als 26 Millionen Userinnen und User angestiegen. Das sei ein Zeichen der Zeit, das sich auch im Whatsapp-Exodus und dem Anstieg an Signal-Nutzern widerspiegle. "Wir erwarten im Jahr 2021 eine noch größere Nachfrage, da immer mehr Menschen das Verlangen nach mehr Privatsphäre verspüren", so Eich.

Werbung oder Abonnement

Die neue Brave-Suchmaschine soll kostenlos angeboten werden, wie t3n.de berichtet. Dies bedeutet allerdings, dass sie durch Werbung finanziert werden muss. Falls Nutzerinnen und Nutzer aber keine Werbung angezeigt bekommen möchten, können sie sich auch dafür entscheiden, für die Benutzung der Suchmaschine zu bezahlen.

Da die Suchmaschine und der Browser aber konsequent auf das Tracking seiner User verzichtet, stellt sich die Frage, wie die Suchmaschine die Resultate für seine Nutzer sortiert. 

 Dies soll aufgrund einer Filterliste geschehen, die die User selbst erstellen können. Aufgrund dieser werden anschließend Sortierungsvorlieben festgelegt.

Ob ein solches Ranking mit den Algorithmen von Google oder Bing mithalten kann, wird sich zeigen müssen. Die neue Suchmaschine soll zwischen dem späten Frühling und dem Sommer 2021 erstmals veröffentlicht werden.

Auch Google und Apple legen Wert auf Privatsphäre

Dass die Privatsphäre der Nutzer als immer wichtiger gewertet wird, zeigen auch die Bemühungen von Google und Apple, ihre Anwendungen vermehrt zu anonymisieren. So hat Google diese Woche angekündigt, in seinem Browser Chrome auf Websites vollkommen auf Cookies von Drittanbietern zu verzichten – wie dies bei anderen Browsern wie Firefox oder Safari bereits seit Jahren der Fall ist. "Sobald alle Cookies von Drittanbietern verschwunden sind, werden wir keine anderen Identifikatoren zur Verfügung stellen, die Individuen verfolgen können, während sie im Internet surfen", verspricht der Tech-Gigant.

Schon im letzten Jahr hatte Apple bekanntgegeben, dass auch sie das Werbe-Tracking radikal umkrempeln und transparenter machen wollen. Mit der Funktion App-Tracking-Transparenz müssen die Entwickler von Apps künftig die Erlaubnis der Nutzer einholen, bevor sie Daten über Apps oder Sites anderer Firmen hinweg verfolgen. User können dann in den Einstellungen sehen, welche Apps eine Erlaubnis zum Tracking haben und ihnen diese auch wieder entziehen. Es gibt auch die Option, das Tracking vollständig zu unterbinden.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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