Neue Sport- und Fun-Halle entsteht am Praterstern

Nach jahrelanger Standortsuche für den neuen Fernbusterminal entschied sich die Stadt im Frühjahr 2019 für das Gelände des früheren Ferry Dusika-Stadions an der Engerthstraße (Leopoldstadt), wir haben berichtet. Fertig sein soll dieser im Jahr 2025. Um Platz zu machen, muss nicht nur das Stadion weichen, auch die angeschlossene Sport- und Fun-Halle muss weg. Wie Sportstadtrat Peter Hacker und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke heute mit dem Leopoldstädter Bezirkschef Alexander Nikolai (alle SPÖ) bekannt gaben, wurde nun beim Praterstern für diese ein neues Zuhause gefunden. 

Für die neue Sport- und Fun-Halle wird die bestehende Jugendsportanlage in der Venediger Au mit einem größeren und ganzjährigen Sportangebot aufgewertet. Dabei wird auch Wert auf eine ökologische Konzeption und höchste Energiestandards gelegt. So wird die neue Halle auch eine Photovoltaikanlage beinhalten. Zudem sollen die großzügigen Freiflächen und die Begrünung des Dachs und der Fassade auch weiterhin viel Grün auf der Anlage garantieren.

Standort beim Praterstern "mit Abstand der beste"

"Der Praterstern war von allen in Frage kommenden Standorten eindeutig der beste. Die Vorteile liegen auf der Hand", erklärt Hacker und führt aus: "Im Vergleich zum Happel-Stadion oder der Engerthstraße leben hier viel mehr Menschen im direkten Einzugsgebiet. Wir haben dutzende Schulen und Kindergärten in der Umgebung, dazu das Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof. Durch die ganzjährige Nutzung schaffen wir zusätzliche Sportmöglichkeiten für tausende Kinder und Jugendliche". Ausschlaggebend war auch die "optimale Anbindung an den öffentlichen Verkehr und das Radwegenetz", wurde betont.

Wien investiert 150 Mio. Euro in Sportstätten

"Wien investiert trotz Pandemie weitsichtig in neue Sportstätten. Im Rahmen des Konjunkturpakets Sport werden in den nächsten drei Jahren 150 Millionen Euro in unterschiedliche Projekte fließen. Zusätzlich schaffen wir hier am Praterstern eine topmoderne Sportstätte, die von allen günstig genutzt werden kann", betont Hanke.

Die neue "Sport & Fun Halle Praterstern" soll nach ökologischen Gesichtspunkten errichtet werden, die wird Jugendsportanlage erhalten und integriert. Im Außenbereich gebe es weiterhin eine große Freifläche, eine Weitsprunganlage und eine Laufbahn, indoor stehen auf 3.500 Quadratmetern Trendsportarten wie Streetball, Soccer, Fitness, Zumba, KinderTurnen oder andere Sportkurse im Mittelpunkt.

"Ganzjähriger Sportbetrieb und mehr Grün"

Während der Sportbetrieb auf der Jugendsportanlage aktuell witterungsbedingt das halbe Jahr stillsteht, kann die neue multifunktionale Halle ganzjährig genutzt werden. "Zusätzlich zum bestehenden Basketball- und Fußballplatz werden Fitnessgeräte aufgestellt. Eine Aufwertung für Familien, Jugendliche, Vereine und Schulen", freut sich Nikolai.

Für die Halle werden rund 3.000 Quadratmeter verbaut, durch Begrünung der derzeit versiegelten Flächen, des Dachs und der Fassaden und den Abriss des alten Garderobengebäudes wird sogar mehr Grünraum geschaffen als bisher. Allein durch das Gründach werden rund 2.800 Quadratmeter für die Natur zurückgewonnen und eine bessere Kühlung des Gebäudes und der Umgebung erzielt.

Trotz der Beteuerung der Stadt, für mehr Grün zu sorgen, sorgt der Standort am Praterstern auch Kritik. So schreibt der Grüne Bezirksrat und früher Bezirksvorsteher-Stellvertreter Adi Hasch auf Twitter: "Jetzt hat die SPÖ völlig den Verstand verloren. Anstatt die Halle auf den bereits versiegelten Flächen beim Stadion zu errichten wird in der Venedigerau, die sie vorsichtshalber Praterstern nennt, betoniert".

Auch der amtierende Grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Bernhard Seitz übt Kritik: "Die SPÖ verbaut ein Stück des Bezirks ohne Information oder gar Einbindung der Bevölkerung oder der dafür gewählten Bezirksvertretung. Sie will wieder einmal das machen, was sie am besten kann: Rücksichtslos betonieren. Die Halle fügt sich außerdem in eine Reihe von planlosen Bausünden der SPÖ am und um den Praterstern ein".

Fertigstellung für Sommer 2023 geplant

Die Detailplanung ist noch im Laufen, der Baubeginn ist für das Frühjahr 2022 geplant. Fertig und einsatzbereit soll die neue Sport- und Funhalle dann im Sommer 2023 sein. Die bestehende Halle in der Engerthstraße kann während der Bauzeit weiter genutzt werden.