Niederösterreich
Neue Social-Media-Kampagne soll Impfrate in NÖ steigern
Unter dem Titel "...echt jetzt?!" soll mit Impfmythen rund um die Corona-Schutzimpfung aufgeräumt und die Impfquote damit erhöht werden.
Im Anschluss an die Corona-Lagebesprechung von Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP) und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP) mit Experten fand heute im Landtagsschiff in St. Pölten eine Pressekonferenz statt. Dabei stellten Pernkopf und Königsberger-Ludwig gemeinsam mit Patientenanwalt Gerald Bachinger sowie Experten der Landesamtsdirektion des Landes NÖ eine neue Kampagne vor, die mit Mythen rund um die Corona-Schutzimpfung aufräumen und dadurch die Impfquote erhöhen soll.
2,1 Mio. Impfdosen in NÖ verabreicht
„Wir haben heute die aktuelle Situation analysiert und können sagen, dass in Niederösterreich bereits 2,1 Millionen Impfdosen verabreicht wurden. Drei Viertel aller Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ab 12 Jahre haben sich schon impfen lassen. Wir sind damit nach dem Burgenland das zweitbeste Bundesland Österreichs, als Flächenbundesland sind wir das beste Bundesland“, eröffnete LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf die Pressekonferenz.
Man wolle aber noch besser werden und die Impfrate weiter steigern. „Denn zu einer Durchimpfungsrate von 80 Prozent fehlt uns noch etwas“, so Pernkopf, der unterstrich: „Denn nur die Impfung schützt vor schweren Erkrankungen und nur die Impfung schützt vor überfüllten Intensivstationen. Deswegen haben wir eine klare und einfache Strategie zurechtgelegt: Je mehr Impfungen, umso weniger schwere Erkrankungen und je rascher geimpft wird, umso besser.“
Dritter Stich bereits freigegeben
Deshalb habe man als erstes Bundesland die Impfung für alle im Mai freigeschalten und bereits im September den dritten Stich freigegeben. Darüber hinaus habe man die Impfbusse von drei auf sechs verdoppelt. „Wir wollen noch besser werden und deshalb starten wir heute eine neue Impf-Kampagne, mit der wir Impfmythen aufklären und so jene Menschen überzeugen wollen, die noch unsicher sind oder die sich von kruden und wirren Theorien verunsichern lassen“, führte er weiter aus.
"Wer geimpft ist, darf nicht der Dumme sein"
Auf Social-Media-Kanälen und mit Free-Cards in Lokalen wolle man punktgenau dort sein, wo junge Menschen sind. Denn gerade diese Altersgruppe wolle man noch überzeugen. Pernkopf: „Wir wollen viele Menschen impfen und wir wollen rasch impfen. Denn andernfalls kommt es zu überfüllten Spitälern, zu geschlossenen Schulen, zu Lockdowns. Und das wollen wir sicher nicht, denn wer geimpft ist, darf nicht der Dumme sein.“
Impfung "einzig wirkliche Mittel gegen Krankheit"
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig merkte an, dass mit heutigem Tage in Niederösterreich „325 mit Corona infizierte Personen hinzugekommen sind.“ Laut Königsberger-Ludwig zeigen alle Zahlen klar, dass das einzig wirkliche Mittel gegen die Krankheit die Impfung sei: „Impfen wirkt. 64 Prozent der Gesamtbevölkerung in Niederösterreich ist vollimmunisiert, das sind 1.082.526 Menschen. 77.000 Menschen in Niederösterreich müssen sich noch impfen lassen, damit wir die 80 Prozent erreichen.“ Heute starte man eine „großartige Social-Media-Kampagne“, um dem Ziel näher zu kommen. Die Landesrätin dazu: „Die Impfgegner werden wir zu einem großen Teil mit dieser Kampagne nicht erreichen, aber es gibt viele Impfskeptiker, die wir erreichen können. Mit der Kampagne wollen wir mit Mythen aufräumen und jede Aktion, die dazu hilft, die Impfquote zu erhöhen, ist gut.“
"Lassen Sie sich impfen"
Patientenanwalt Gerald Bachinger sagte zu Beginn seines Statements, dass er den nationalen Schulterschluss fast aller Parteien – mit Ausnahme einer Partei – für die Impfung sehr begrüße. Zur Situation in Niederösterreich sagte er: „Sowohl Geimpfte, als auch Ungeimpfte sitzen im selben Boot. Das wichtigste Mittel gegen die Spaltung der Gesellschaft ist die Impfung. Mein Appell lautet daher: Lassen Sie sich impfen. Es ist noch Zeit dafür, es ist noch nicht zu spät und es ist noch Zeit aufzuklären.“ Er halte das proaktive Auftreten gegen Impfmythen, wie das mit dieser Kampagne gemacht werde, für zielführend: „Ich erwarte mir schon, dass wir in der Zielgruppe der Jugendlichen in die Breite kommen, um die Impfquote in kürzerer Zeit zu erhöhen. Dadurch können wir die Maßnahmen schrittweise zurückfahren.“
"...echt jetzt?!"
„…echt jetzt?!“ lautet der Titel der Social Media Kampagne, sagte Andreas Wallner von der Landesamtsdirektion des Landes NÖ, der die die Spots und Sujets der Kampagne vorstellte und sagte: „Wir möchten den Impfmythen auf sehr leicht verständliche Weise mit einem Augenzwinkern entgegentreten und mit der Kampagne auf die Website www.impfung.at hinführen, um dort fachlich aufbereitete Informationen gegen Impfmythen zu erhalten.“