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Neue Roaming-Regeln – was sich beim Telefonieren ändert

Urlaub in Griechenland oder eine Geschäftsreise nach Italien: Seit 2017 müssen Verbraucher keine Angst mehr vor explodierenden Handy-Rechnungen haben.

Jochen Dobnik
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Eigentlich wäre die Roaming-Regelung Mitte 2022 ausgelaufen. Doch nun sollen EU-Bürger weitere zehn Jahre vom Wegfall der Gebühren profitieren. 
Eigentlich wäre die Roaming-Regelung Mitte 2022 ausgelaufen. Doch nun sollen EU-Bürger weitere zehn Jahre vom Wegfall der Gebühren profitieren. 
Getty Images/iStockphoto

Verbraucher in der EU werden weitere zehn Jahre vom Wegfall der Roaming-Gebühren profitieren. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich in der Nacht zum Donnerstag darauf, die populären Regeln über Juni 2022 hinaus zu verlängern, wie beide Seiten mitteilten. Verbraucherschützer begrüßten die Einigung, forderten aber weitere Verbesserungen.

Die Roaming-Gebühren entfallen seit dem 15. Juni 2017 in den 27 EU-Staaten sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen. Somit können Verbraucher auf Reisen mit ihrem Handy zu den gleichen Kosten telefonieren, im Internet surfen oder SMS schreiben wie zu Hause. Ein Foto im Familien-Chat vom griechischen Strand zu senden, oder ein Anruf aus Paris bei Freunden in der Heimat birgt also kein Risiko von Mehrkosten.

Umfragen zufolge ist die EU-Regelung bei den Bürgern sehr beliebt. Eigentlich wäre sie Mitte kommenden Jahres ausgelaufen, die EU-Kommission schlug jedoch vor, sie zu verlängern.

Keine absichtliche Drosselung mehr

Die Einigung vom frühen Donnerstagmorgen sieht zudem Änderungen der bestehenden Regeln vor. So soll Verbrauchern im Ausland wann immer möglich die gleiche Qualität der Dienste zur Verfügung stehen. "Absichtliches Herunterdrosseln gehört somit der Vergangenheit an", sagte die österreichische EU-Abgeordnete und Chefverhandlerin des Parlaments Angelika Winzig.

Zudem sollen die Preise, die Netzbetreiber sich gegenseitig für das Roaming in Rechnung stellen, weiter deutlich gesenkt werden. Auch der Notruf soll kostenlos kontaktiert werden können.

Ursula Pachl vom europäischen Verbraucherverband Beuc sagte, es seien gute Nachrichten, dass die Roaming-Gebühren weiterhin wegfallen und die Netzqualität noch verbessert werden soll. Zugleich beklagte sie jedoch, dass die Einigung die Kosten für Anrufe aus der Heimat ins EU-Ausland außen vor lasse. Diese seien in der EU zwar mittlerweile gedeckelt, aber im Vergleich zu Inlandstarifen immer noch exorbitant hoch.

Weitere Begrenzungen möglich

"Verbraucher müssen immer noch unverhältnismäßige Zuschläge zahlen, wenn sie jemanden anrufen oder eine SMS senden, der in einem anderen EU-Land lebt", sagte Pachl. Bei Anrufen ins EU-Ausland werden maximal 19 Cent pro Minute fällig. Eine SMS kostet maximal 6 Cent. Die EU-Kommission soll der Einigung vom Donnerstag zufolge nun prüfen, ob eine weitere Begrenzung der Kosten notwendig ist.

All das muss noch vom Rat der EU-Staaten sowie dem Europaparlament bestätigt werden, dies gilt aber als Formalie.