Wirtschaft

Neue Regeln kosten gebeutelten Handel 600 Millionen €

Der Handelsverband begrüßt zwar das Aus von 2G im Handel und das Ende der Kontrollen, doch versteht nicht, warum er bis 12. Februar warten muss. 

Jochen Dobnik
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Der Handelsverband hatte schon länger ein Aus von 2G im Handel und das Ende der Kontrollen gefordert: "Nun haben sich die Kräfte der Vernunft durchgesetzt"
Der Handelsverband hatte schon länger ein Aus von 2G im Handel und das Ende der Kontrollen gefordert: "Nun haben sich die Kräfte der Vernunft durchgesetzt"
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Ein wenig überraschend hat die Bundesregierung am Samstagvormittag die schrittweise Lockerung zahlreicher Corona-Maßnahmen angekündigt - "Heute" hat berichtet. So kippt am 12. Februar die 2G-Vorgabe für den Handel. Alle Geschäfte dürfen endlich wieder für alle Menschen da sein. "Besser spät als nie", heißt es von Seiten des Handelsverbands, der noch mit Kosten von etwa 600 Millionen Euro rechnet.

"Schluss mit Polizei-Spielen"

Bis zuletzt hatte der Handelsverband mit den Spitzen der Bundesregierung und den Landeshauptleuten Gespräche geführt, um diese "diskriminierende, verfassungsrechtlich fragwürdige Maßnahme" aufzuheben. Nun hätten sich die Kräfte der Vernunft durchgesetzt und eines der unsäglichsten Kapitel der jüngeren österreichischen Handelsgeschichte beendet, schießt man in einer Aussendung noch schnell eine Breitseite gegen Türkis-Grün hinterher.

"Unseren Druck hat es gebraucht, und er hat gewirkt. Die wissenschaftliche Evidenz ist mittlerweile derart eindeutig, dass ein weiteres Aussperren von 25 Prozent der Bevölkerung aus dem Non-Food-Handel nicht mehr argumentierbar gewesen wäre. Es ist allerdings unverständlich, warum der Handel nicht bereits beim ersten Öffnungsschritt nächste Woche dabei ist. Aber wir freuen uns, dass wir ab 12. Februar nicht mehr Polizei spielen müssen und damit allen Menschen wieder Zuversicht geben können", so Handelssprecher Rainer Will.

Bis zu 600 Millionen Euro werden den Handel die 14 Tage noch kosten, "aber dann ist es hoffentlich vorbei".

"Wir freuen uns, dass wir ab 12. Februar nicht mehr Polizei spielen müssen", freut sich Handelssprecher Rainer Will
"Wir freuen uns, dass wir ab 12. Februar nicht mehr Polizei spielen müssen", freut sich Handelssprecher Rainer Will
GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

Auch werde damit der Spaltung der Gesellschaft zumindest ein Stück weit entgegengewirkt, so Will: "Unsere Branche bekommt wieder Planungssicherheit und wird weiterhin alle Hygiene- und Sicherheitsvorgaben sowie die FFP2-Maskenpflicht penibel einhalten"

Schrittweise Lockerungsschritte

Wie die Bundesregierung beim Öffnungsgipfel verkündete, wird bereits am kommenden Samstag, dem 5. Februar, die Sperrstunde in der Gastronomie von 22 auf 24 Uhr verlängert, am 12. Februar folgt das 2G-Aus im Handel, ab 19. Februar fällt dann auch das 2G-Regime in der Hotellerie und Gastronomie (dort gilt dann wieder 3G).

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