Wien

Neue Nachsorge-Ambulanz für junge Krebs-Patienten

Im Gesundheitszentrum Mariahilf eröffnete eine neue Langzeit-Nachsorgeambulanz für Wiener nach einer Krebs-Erkrankung im Kinder- und Jugend-Alter.

Christine Ziechert
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Nach einer überstandenen Krebs-Erkrankung bleiben die Patienten über viele Jahre noch in der Nachsorge.
Nach einer überstandenen Krebs-Erkrankung bleiben die Patienten über viele Jahre noch in der Nachsorge.
iStock/Symbolbild

Krebs im Kindes- und Jugendalter kann heute in sehr vielen Fällen gut behandelt werden. Erkrankte Kinder und Jugendliche werden in Wien vor allem im St. Anna Kinderspital und in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde des AKH  betreut. Auch nach der erfolgreichen Therapie bleiben die Patienten meist über viele Jahre für die Nachsorge in "ihrem Kinderspital" – oft auch noch ins Erwachsenenalter hinein. Nach Abschluss der notwendigen Nachbehandlungszeit sind sie jedoch häufig auf sich alleine gestellt und müssen sich die Nachsorge im niedergelassenen Bereich selbst organisieren.

Nun bietet "IONA – Interdisziplinäre onkologische Nachsorge Ambulanz" im Gesundheitszentrum Mariahilf der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Betroffenen eine altersgerechte, medizinische und psychosoziale Langzeitnachsorge. Damit wird der von Seiten der betreuenden Spitäler und der Interessensvertretungen der Betroffenen (Selbsthilfegruppen) geäußerte Wunsch nach einer interdisziplinären Nachsorge in Wien, außerhalb des Spitalswesens, erfüllt. Möglich macht dies eine Kooperation zwischen der Stadt Wien und der Österreichischen Gesundheitskasse. Die Stadt Wien finanziert den Großteil des zweijährigen Pilotprojekts, die Ambulanz steht Wiener Versicherten nach einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter zur Verfügung.

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    Künstler Artur Bodenstein gestaltete für die neue Klinik Bilder.
    Künstler Artur Bodenstein gestaltete für die neue Klinik Bilder.
    Helmut Graf

    Ambulanz ist seit Juni geöffnet

    Geleitet wird die seit Juni geöffnete Ambulanz von Dr.in Alexandra Böhm, Internistin mit hämatoonkologischer Spezialausbildung, die bereits viele Jahre auf diesem Gebiet tätig ist. Mit einem spezialisierten Team aus zwei klinischen Psychologinnen bietet sie den sogenannten "Survivors" eine interdisziplinäre Betreuung an. Diese umfasst regelmäßige, spezifische medizinische Kontrollen und Untersuchungen, um Folgen der Vorerkrankungen möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Gemeinsam mit den beiden klinischen Psychologinnen bietet eine speziell ausgebildete Sozialarbeiterin auch eine umfassende psychosoziale Betreuung.

    "Schon die ersten Monate von IONA haben gezeigt, dass sich Patienten bei uns sehr gut aufgehoben fühlen und das neue Angebot gerne annehmen. Durch die enge Zusammenarbeit im Team können wir diese sehr umfassend und individuell betreuen und auf ihre Fragen eingehen. Unser Ziel ist, die Patienten über viele Jahre zu begleiten und ihre erste Anlaufstelle für gesundheitliche und soziale Fragestellungen zu werden", so Böhm. IONA ist eng an die Expertise der Hämato-Onkologischen Abteilung des Hanusch-Krankenhauses angebunden. Laufend werden überwiegend Patienten direkt vom St. Anna Kinderspital und dem AKH übernommen, wodurch eine kontinuierliche Betreuung garantiert ist.

    Zweijähriges Pilotprojekt für Patienten

    "Eine kontinuierliche Betreuung junger Menschen im Prozess zwischen Jugend und Erwachsenwerden ist bei diesen speziellen Krankheitsbildern von besonders großer Bedeutung. Diese interdisziplinäre onkologische Nachbetreuung im Gesundheitszentrum Mariahilf entlastet die jungen Menschen enorm. Es ist eine ganz wichtige Ergänzung in der umfassenden Gesundheitsversorgung in unserer Stadt und schließt eine Lücke, die für die Betroffenen selbst oft nur mit sehr großem Aufwand geschlossen werden konnte", unterstrich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

    Dr. Andreas Krauter, Leitender Arzt der ÖGK: "Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wien bei IONA. In diesem Pilotprojekt werden die Patienten im Gesundheitszentrum Mariahilf altersgerecht an einem Standort interdisziplinär betreut. Damit wird das Service für sie verbessert. Erfahrungswerte aus der Ambulanz können wiederum in die Versorgung in Wien einfließen."