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Überraschung nach Studie – "Ötzi" kam aus der Türkei
Neueste Untersuchungen im Fall "Ötzi" sorgen für eine faustdicke Überraschung. Die Gletscher-Mumie soll anatolische Vorfahren haben.
Forscher des Max-Planck-Institutes und Eurax Research führten eine Untersuchung des Genoms der Gletscher-Mumie "Ötzi" durch – mit einem überraschenden Ergebnis. Demnach soll "Ötzi" Vorfahren in der Türkei haben. Laut den Forschern wurden im Vergleich zu anderen Europäern ungewöhnlich hohe genetische Anteile aus Anatolien eingewanderter Frühbauern entdeckt. Dies zeigen die neuesten Untersuchungen durch eine hochmoderne Sequenzierungstechnologie.
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"Wir waren sehr überrascht, im neuen 'Ötzi'-Genom keine Spuren der osteuropäischen Steppenhirten zur finden, auch der Anteil der Jäger und Sammler Gene ist bei 'Ötzi' sehr gering. Genetisch sieht er so aus, als seien seine Vorfahren direkt aus Anatolien gekommen", erklärt Johannes Krause, Leiter der Abteilung Archäogenetik am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, gegenüber Medien.
Dunkle Haut und Glatze
Entgegen erster Studien soll der Hauttyp der Gletscher-Mumie noch dunkler sein, als bisher angenommen. Es sei der dunkelste Hautton, den man in europäischen Funden aus derselben Zeit nachweisen konnte, heißt es seitens der Forscher. "Man dachte bisher, die Haut der Mumie sei während der Lagerung im Eis nachgedunkelt, aber vermutlich ist, was wir jetzt sehen, tatsächlich weitgehend 'Ötzis' originale Hautfarbe. Dies zu wissen, ist natürlich auch wichtig für die Konservierung", so Krause.
Wie außerdem bekannt wurde, soll "Ötzi" lediglich einen schütteren Haarkranz getragen haben. Seine Gene wiesen eine Veranlagung zur Glatzenbildung auf. Zusätzlich soll er ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Diabetes Typ 2 in seinen Erbanlagen gehabt haben.
"Ötzi" soll von einem Pfeil niedergestreckt worden sein, als er sich – irgendwann zwischen 3359 und 3105 v. Chr. – auf dem Weg über die Ötztaler Alpen befand. Deutsche Wanderer haben die Mumie im September 1991 entdeckt.