Oberösterreich
Neue Gasvorkommen und heiße Quellen in OÖ vermutet
Nach der Aufregung um ein großes Gasvorkommen in Molln in OÖ gibt es nun neue Funde. Unter dem Irrsee soll Gas lagern, bei Gmunden heißes Wasser.
Gibt es in Oberösterreich tief unter der Erde weitere Gasvorkommen? Das legt nun eine Börsen-Mitteilung des Energieunternehmens ADX nahe. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet, wird darin auch die Gemeinde Zell am Moos (Bezirk Vöcklabruck) am Irrsee als mögliches Bohrgebiet ausgewiesen.
Bürgermeister Günther Pfarl (ÖVP) hat von der ganzen Sache aus den Medien erfahren. Er kritisiert im Gespräch mit "Heute", dass er überhaupt nicht eingebunden war. "Ich bin weder dafür noch dagegen. Was mir sauer aufstößt, das ist die Kommunikation. Es kann ja nicht sein, dass wir das als Gemeinde einfach irgendwie erfahren", so Pfarl.
Das Ausmaß des vermuteten Gasvorkommens ist derzeit noch unklar. Auch wo es konkret sein soll, ist derzeit unbekannt. Das Unternehmen ADX betont gegenüber "profil", dass noch nichts entschieden sei.
Heiße Quellen in Gmunden?
Auch in Straßwalchen (Bez. Salzburg-Land) und in Straß im Attergau (Bez. Vöcklabruck) werden weitere Gasvorkommen vermutet.
Und in der Erde unter Gmunden soll es heißes, geothermisch nutzbares Wasser und ebenfalls Gas geben.
Das Unternehmen ADX hatte im Jänner bereits in Oberösterreich für große Aufregung gesorgt. Grund ist ein großes Gasvorkommen in Molln (Bez. Kirchdorf) unmittelbar beim Nationalpark Kalkalpen. Dort wird ein riesiges Reservoir unter der Erde vermutet: Konkret eine Summe von 22 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Diese Menge könnte den Gasbedarf von Österreich für etwa drei Jahre decken.
Mittlerweile gab es bereits Treffen zwischen dem Mollner Bürgermeister Andreas Rußmann (SPÖ) und Vertretern der Energie-Firma: "Die Informationen waren sehr gut, sehr sachlich, aufschlussreich. Wir haben an Mitspracherecht noch nichts verspielt", sagte Rußmann gegenüber dem ORF. "Es werden unsere Stellungnahmen noch gehört."
In der Ortschaft regt sich Widerstand. "Wir Bewohner wollen verhindern, dass unsere Naturlandschaft massiv beeinträchtigt wird", sagte Anrainer Christian Hatzenbichler im Jänner zu "Heute". "Es handelt sich hier um ein Rückzugsgebiet für viele Arten, Erdgas-Bohrungen wären unschätzbare Eingriffe ins Ökosystem", bemängelt Hatzenbichler, der auch Naturraum-Manager ist.