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Neue Details: Verliert Verstappen Red-Bull-Superhirn?
Die Gerüchteküche brodelt. Adrian Newey, das Design-Genie bei Red Bull, könnte den Rennstall verlassen. Der nächste Knall bei den Bullen?
Zerbröselt der dominierende Rennstall der Formel 1? Seit der Affäre rund um Teamchef Christian Horner, gegen den eine enge Mitarbeiterin schwere Vorwürfe erhob, kriselt es beim österreichischen Team. Zwar wurde der 50-Jährige in einer internen Untersuchung eines Anwaltes freigesprochen, für Ruhe sorgte das jedoch nicht. Vor allem auch deshalb, weil pikante Chats zwischen der vor Kurzem suspendierten Mitarbeiterin und dem längstdiendsten Teamchef der Formel 1 enthüllt wurden.
Schon vor einigen Wochen warnte Jos Verstappen, der Vater von Max Verstappen, das Team könnte "explodieren". Mittlerweile wird klar, was der niederländische Ex-Rennfahrer meinte. Der Rennstall spaltet sich nämlich in zwei Lager auf. Einerseits Horner, der von den thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümern, der Familie Yoovidhya, gestütz wird, andererseits die österreichische Bullen-Seite rund um Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und den Red-Bull-Motorsport-Konsulenten Helmut Marko. Auf dieser Seite steht auch der Verstappen-Clan. Das wurde deutlich, als kurzzeitig am Rennwochenende in Dschidda die Suspendierung des 80-jährigen Marko im Raum stand. Dreifach-Weltmeister Verstappen stellte sich hinter seinen Förderer und Mentor. "Dann haben wir ein Problem", sagte der Niederländer, als er auf einem möglichen Abgang des Grazers angesprochen wurde.
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Auch der 26-Jährige selbst bekennt sich nicht mehr vollends zum Team. Bleibt Horner, so geht Verstappen, heißt es im Fahrerlager der Formel 1 – obwohl der Niederländer einen bis 2028 laufenden Vertrag hat. Die Kluft zwischen Verstappen und Horner ist zu groß, das Verhältnis zerrüttet. Niemand sei größer als das Team, sagte Horner zuletzt mit Blick auf Verstappen. Dies gilt für den Briten selbst jedoch nicht. Verstappen könnte gehen. Mercedes sucht einen Nachfolger für Lewis Hamilton. Und auch Aston Martin hat die Fühler nach dem Niederländer bereits ausgestreckt.
Aston-Martin-Angebot
Nun droht den Bullen ein schwerer Nackenschlag. Denn "Superhirn" Newey, das Mastermind hinter dem aktuell überlegenen Auto in der Ground-Effect-Ära, könnte den Bullen den Rücken kehren. Ursprünglich galt der 65-Jährige als Horner-Freund, allerdings hat sich auch der Chefdesigner merklich vom Teamchef distanziert.
Den Machtkampf beim Team will nun der kanadische Milliardär Lawrence Stroll ausnutzen, den Star-Designer zu seinem Aston-Martin-Team holen. Der Rennstall wird ab 2026 exklusiv von Honda beliefert, Stroll hat Großes vor. Deshalb unterbreitete der Kanadier Newey bereits am zweiten Rennwochenende in Saudi-Arabien ein millionenschweres Angebot, wie "Motorsport.com" vermeldete. Die beiden seien demnach im selben Hotel untergebracht gewesen, Stroll habe die Chance ergriffen.
Was für den Abgang spricht
Und Newey, dem nachgesagt wird, harmoniesüchtig zu sein, nichts von den Machtspielen im Rennstall zu halten, scheint nicht abgeneigt zu sein. Denn weitere Treffen sollen demnach bald folgen.
Der 65-Jährige ist jedenfalls einer der begehrtesten Designer im Formel-1-Fahrerlager. Mehrfach klopfte Ferrari bei Newey an, er sagte stets ab. Genauso wie Stroll, der ihn ebenso schon einmal unter Vertrag nehmen wollte. Zwei Argumente würden neben dem wohl millionenschweren Gehalt für einen Aston-Martin-Abgang sprechen: Einerseits könnte Newey weiter in seinem Haus wohnen. Die Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes und das neue Aston-Martin-Werk in Silverstone trennen lediglich 30 Kilometer, ein Umzug nach Italien hatte den 65-Jährigen stets von einem Ferrari-Wechsel abgehalten. Andererseits wird der britische Rennstall künftig von Honda beliefert – den Antrieben, die gerade Red Bull nützt. Die Bullen wollen ab 2026 selbst zum Motorenbauer werden. Ersten Gerüchten zufolge habe der Motor auf dem Prüfstand jedoch nicht vollends überzeugt. Ebenso fraglich ist die Fahrer-Paarung, nachdem Verstappen offen mit einem Abgang kokettiert, wenn Horner bleibt. Newey und Verstappen könnten also beim Stroll-Team wiedervereint sein.
Noch ist Zeit für Aston Martin, Newey zu holen. Die Teams vereinbarten, erst ab 2025 mit den Arbeiten an den Boliden für 2026 zu beginnen – dann greift ein gänzlich verändertes Reglement rund um neue Motoren.
Newey ist mit seinen Designs für 14 WM-Titel und 150 Rennsiege verantwortlich.