Wien
Deutsche auf Platz eins bei Zuwanderung nach Wien
Geburten, Zuzug und Sterbefälle: Ein neuer Bericht der Stadt zeigt, wie sich die Bevölkerung entwickelt sowie Auswirkungen von Krisen und Kriegen.
In den nächsten Jahren soll Wiens Bevölkerung die Zwei-Millionen-Grenze überschreiten. Neben dem Wachstum wirken sich auch Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg auf Einwohnerzahlen aus. Einen Überblick zu den Veränderungen gibt das Bevölkerungsmonitoring. Dieses wird seit neuestem monatlich von der Landesstatistik Wien (MA 23) online herausgegeben. Enthalten sind wichtige Kennzahlen wie Geburten, Todesfälle und eine Wanderungsbilanz nach Geburtsländern.
"Wir wollen Informationen proaktiv und für alle zugänglich zur Verfügung stellen", so Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ), der das Projekt als Schritt in Richtung Digitalisierung und Transparenz beschreibt. Wien sei Anziehungspunkt für viele Menschen aus den Nachbarländern, aber auch ein "sicherer Hafen" für Geflüchtete aus Krisenregionen. Hervorgehoben wird die städtische Infrastruktur, die hohe Lebensqualität sowie die Attraktivität der Stadt als Wirtschaftsstandort.
Wanderungsbilanz zeigt Auswirkung des Ukraine-Krieges
Zu Beginn des Jahres 2022 waren rund 38 Prozent der Wiener Bevölkerung nicht in Österreich geboren: Die größte Zuwanderungsgruppe entfällt auf Deutschland, gefolgt von den EU-Mitgliedstaaten vor 2004 und Ost-Europa – stark vertreten durch Serbien und Bosnien-Herzegowina –, Ex-Jugoslawien und der Türkei.
Die Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine ist in der Grafik der Wanderungsbilanz ab März deutlich abzulesen. Gemessen an der Gesamtbevölkerung machen Ukrainer in Wien einen Anteil von 0,5 Prozent aus. Eine Rolle beim Zu- und Wegzug spielen auch generelle saisonale Schwankungen, wie der Semesterbeginn im September und Oktober, wenn besonders viele Studenten nach Wien kommen.
Wiener ziehen aus der Stadt ins Umland
Eine Tendenz, die sich abzeichnet: Die Wanderungsbilanz von in Österreich geborenen Wienern war in den letzten Jahrzehnten immer leicht negativ. Das heißt, es ziehen Jahr für Jahr mehr in Österreich geborene Wiener weg, viele davon ins Umland. Die Daten für das monatliche Bevölkerungsmonitoring stammen aus dem Zentralen Melderegister/Wiener Bevölkerungsregister und der wöchentlichen Sterbestatistik der Statistik Austria. Die nächsten monatlichen Daten werden am 8. August veröffentlicht.