Wirtschaft
Neue Bodenmarkierungen sollen Züge pünktlicher machen
Die ÖBB messen künftig, wie lange du zum Einsteigen brauchst – allerdings nur, um die neuen Bodenmarkierungen zu testen.
Besonders zu den Osterfeiertagen war in den Zügen wieder besonders viel los. An stark frequentierten Bahnhöfen kann es bei hoher Auslastung zu weiteren Verzögerungen kommen: Hunderte Menschen steigen aus, hunderte wollen rein, es herrscht Gedränge und viele wissen überhaupt nicht, wo genau sie sitzen. Bei jenen Türen, die genau bei den Auf- oder Abgängen halten, ist dann besonders viel los, während am Zug-Ende gähnende Leere herrscht.
Das bedeutet Stress für Fahrgäste, Stress für das Zugpersonal, zunehmender Stress für die Verkehrsleitung, falls sich die Verzögerungen addieren. Genau dem wollen die ÖBB nun den Kampf ansagen. Am Bahnsteig 7/8 des Wiener Hauptbahnhofs wurde testweise ein neues System zur Personenstromlenkung implementiert.
Kernstück sind dabei Bodenmarkierungen, die die einzelnen Bahnsteigsektoren anzeigen und zu Informationsstellen leiten. Die Sektoren selbst sind zudem künftig farblich gekennzeichnet. Durch einen Blick auf den Wagenstandanzeiger oder die ÖBB-Live-Info wird so metergenau ersichtlich, bei welcher Tür und wo man am besten einsteigen sollte, wenn der Zug hält.
Neue Bänke am Bahnsteig
Hinzu kommen QR-Codes mit "Info to Go", an dem aktuelle Abfahrtinfos abgerufen werden können. Eine "Long version" gibt es bei den Infozonen, Kurzversionen sind überall am Bahnsteig verteilt. Außerdem wurden Bänke quer zur Bahnsteigkante und einander gegenüber aufgestellt, um kommunikative Ecken für Gruppen zu gestalten.
Zusammen sollen die Maßnahmen für eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste am Bahnsteig sorgen und so einen Beitrag zu einer verbesserten Pünktlichkeit leisten. Anhand von Beobachtungen und Messungen vor Ort, wie lange "neuralgische" Türen im Vergleich zu anderen geöffnet sind, wird die Wirkung der Maßnahmen ermittelt.
Konkret sollen dadurch eben Stresssituationen vermieden werden, der Fahrplan stabilisiert und der Fahrgastwechsel beschleunigt werden. Nachdem tragfähige Ergebnisse aus dem Pilotbetrieb gewonnen wurden, wird über die weitere Ausrollung des Systems entschieden.