Leichter, schmaler

Neue Autos! Regel-Revolution in der Formel 1 kommt

Mit der Saison 2026 wird das Formel-1-Reglement auf den Kopf gestellt. In welche Richtung es gehen wird, deutete nun FIA-Mann Nikolas Tombarzis an. 

Sport Heute
Neue Autos! Regel-Revolution in der Formel 1 kommt
Die neuen Formel-1-Boliden werden leichter und schmäler.
Imago Images

Mit der Saison 2022 sind umfangreiche Regeländerungen in der Formel 1 in Kraft getreten. Der Ground Effect kehrte in die Motorsport-"Königsklasse" zurück, die Reifen wurden wuchtiger, es folgte der Sprung von 13-Zoll-Pneus auf 18-Zoll-Reifen. Doch nach den Regeländerungen ist vor den Regeländerungen. Denn bereits jetzt blicken die Teams auf 2026. Dann wird in der "Königsklasse" ein neues Motoren-Regulativ eingeführt. Das geht Hand in Hand mit weiteren Änderungen an den Boliden, wie FIA-Technik-Boss Tombarzis nun in einer Medienrunde erklärte. Dabei ist klar: Die Autos werden kleiner, schmaler und vor allem leichter. 

Im Motor wird das MGU-H wegfallen. Nachdem das MGU-K aber künftig 475 PS, statt wie bisher knapp über 160 PS zuschießen soll, werden diese Komponenten deutlich schwerer. Trotzdem ist es das Ziel des Motorsport-Weltverbands, die neuen Boliden deutlich leichter zu machen. Von einer Gewichtseinsparung von 40 bis 50 Kilo ist die Rede. 

Kürzer, schmaler

Um dies zu erreichen, wird an den Dimensionen der neuen Formel-1-Generation geschraubt. Der Radstand wird laut Tombarzis auf 3,40 Meter verkürzt, eine Reduktion um 20 Zentimeter. Die Breite der Boliden geht von zwei Meter auf 1,90 Meter zurück. Ebenso essenziell, um Gewicht einzusparen, ist eine Verkleinerung der Reifen. Statt 18-Zoll-Pneus sollen künftig 16-Zoll-Reifen aufgezogen werden. 

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    Wie stark sich das Gewicht der Boliden entwickelte, zeigt der Umstand, dass Autos vor rund 20 Jahren noch rund 600 Kilo wogen, nun etwa 795. Diese Zahl soll eben gesenkt werden. "Wir waren zu schwer, wir müssen auf Diät gehen. Das wird aber eine Herausforderung für die Teams", meinte Tombarzis laut "Motorsport Magazin". Ebenso reduziert wird der Abtrieb der Boliden. 

    Weniger Reifenbelastung

    Die Gewichtsreduktion in Kombination mit dem geringeren Abtrieb soll auch dazu führen, dass die Reifen künftig deutlich weniger belastet werden. Entscheidend sei dabei auch der geringere Luftwiderstand. "Würde man die neuen Motoren in die aktuellen Autos einbauen, würde ihnen die Luft ausgehen", meinte Tombarzis. 

    Dreifach-Weltmeister Max Verstappen absolvierte bereits einen Simulatortest, war dabei wenig begeistert. Kommentare, die Tombarzis als "voreilig" bezeichnete. "Wir waren noch nicht mit der Arbeit fertig, haben nicht an die Horrorszenarien geglaubt. Wir wussten, dass es Lösungen dafür gibt. Die Autos werden weiter alles vom Fahrer fordern", so der FIA-Mann weiter. Letztendlich sei auch davon auszugehen, dass bis zu 20 Prozent an Benzin gespart werden könne. Ohnehin sind ab 2026 nur noch synthetische Treibstoffe zugelassen. "Die Performance wird nah an der aktuellen Performance sein", erklärte Tombarzis, der davon ausgeht, dass die neuen Autos wenige Sekunden pro Runde verlieren werden. 

    Offen ist noch, was mit dem DRS passiert. Das Flachstellen des Flügels auf Geraden war eingeführt worden, um das Überholen zu erleichtern. Künftig seien zusätzliche Motoren-Power oder das Einsetzen von Beamwings, als beweglichen Flügeln, denkbar. Ohnehin ist es aber das Ziel, das Hinterherfahren deutlich einfacher zu machen. Überholmanöver soll es nicht nur auf Geraden geben. 

    red
    Akt.
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