Ärger in Frankreich

Nestlé soll Tausende Tonnen Mist illegal entsorgt haben

Nestlé soll über Jahre hinweg mehrere hunderttausend Kubikmeter Abfall illegal entsorgt haben. Schwere Folgen für die Umwelt werden erwartet.
Newsdesk Heute
31.01.2025, 13:56

Nestlé muss sich in Frankreich vor Gericht verantworten. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern sieht sich nämlich mit heftigen Vorwürfen konfrontiert. Hunderttausende Kubikmeter Abfall sollen über Jahre illegal entsorgt worden sein und stellen nach Ansicht der Kläger eine massive Bedrohung für das Ökosystem dar.

In der Anklageschrift der Organisation AC (Anti-Corruption) heißt es, der Lebensmittelriese habe zwischen 2021 und 2024 an verschiedenen Standorten insgesamt mehr als 750.000 Kubikmeter Abfall illegal entsorgt. Das entspricht dem Volumen von rund 100.000 genormten Baustellenmulden oder dem Fassungsvermögen von 300 olympischen Schwimmbecken.

Pet-Flaschen, Glas und Polymere

Die Deponien, die sich in den Orten Contrexéville, They-sous-Monfort und Saint-Ouen-Lès-Parey und Crainvilliers befinden sollen, wurden vom Recherchekollektiv "We Report" aufgedeckt. Daraufhin erstattete Anti-Corruption eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.

Während auf einigen Deponien laut Anklageschrift vor allem Pet-Flaschen, Glas und Polymere entsorgt wurden, sollen andernorts auch Autowracks und Sperrmüll achtlos deponiert worden sein.

Die AC wirft dem Wasser-Titan vor, durch die illegalen Deponien eine hohe Belastung des Grundwassers mit Mikroplastik verursacht zu haben - in Konzentrationen, die "jegliches Leben im Wasser unmöglich machen". Außerdem gibt es schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und das Ökosystem", heißt es in der Anklageschrift.

Grundwasserpegel sinken seit Jahren

Das Unternehmen bestreitet gegenüber der Nachrichtenagentur AWP, zwischen 2021 und 2024 illegal Abfälle entsorgt zu haben. Nestlé weist zudem darauf hin, dass eine Untersuchung der Deponien aus der Zeit, bevor das Unternehmen Eigentümer des Geländes wurde, im Gange sei. Heute seien die meisten Standorte bereits von Nestlé Waters saniert worden.

Der Prozess findet vom 26. bis 28. Mai statt. Neben diesem Prozess muss sich Nestlé auch wegen illegal gereinigtem Flaschenwasser vor Gericht verantworten. Das Schweizer Unternehmen steht seit Jahren wegen seiner Wassergeschäfte in der Kritik. Während der Grundwasserspiegel durch die Abfüllanlagen vielerorts seit Jahren sinkt, gehört der Verkauf von Flaschenwasser zu den profitabelsten Sparten des Unternehmens.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 31.01.2025, 15:55, 31.01.2025, 13:56
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