Zu wenig Personal
NEOS zweifeln an Kinderbetreuungsoffensive des Landes
Niederösterreich will für den Ausbau 750 Millionen Euro in die Hand nehmen. Die NEOS zweifeln jedoch an der Umsetzbarkeit der Offensive.
In einer Anfrage an Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) hinterfragte NEOS-NÖ-Chefin Indra Collini Ende Februar die Umsetzung der Kinderbetreuungsoffensive. "750 Millionen Euro nimmt das Land Niederösterreich gemeinsam mit den engagierten Gemeinden für die blau-gelbe Kinderbetreuungsoffensive in die Hand", wurde die Landesrätin zitiert.
Für die Abgeordnete und Landesparteivorsitzende Collini bedeute die bloße Nennung der Summe jedoch keine Verbesserung für die Kinder im Land. In der Anfrage waren zehn Fragen enthalten, die unter anderem die Zusammensetzung des Budgets, den Umsetzungszeitraum, Zielerreichungsvorgaben und Evaluierung umfassen. Nun kam die Antwort der zuständigen Landesrätin.
Neuer Betreuungsschlüssel
Dass ab Herbst für alle Kinder ab zwei Jahren ein Betreuungsplatz zur Verfügung stehen soll, sei laut Collini kaum zu bewerkstelligen. "Wenn nur die Hälfte der Kinder, die vor zwei Jahren geboren wurden, ab Herbst in Betreuung gehen, bräuchte es mehr als 7.000 zusätzliche Plätze. Das geht nur mit entsprechend mehr Personal", betont Collini. Bereits jetzt würden in Niederösterreich aber 1.000 Betreuerinnen fehlen.
Schlechtere Betreuungsqualität befürchtet
"Es soll zwar mehr Personal und dadurch kleinere Gruppen, aber nicht unbedingt mehr gut ausgebildete Fachkräfte geben", heißt es in einer Stellungnahme der NEOS NÖ. Deshalb fordert Collini den Ausbau von Kollegs, "die deutlich mehr Menschen in den Beruf bringen würden als die Bildungsanstalten für Elementarpädagogik". Derzeit gibt es in Niederösterreich nur fünf Kollegs mit elementarpädagogischem Schwerpunkt, kritisieren die NEOS.
Lob für Teschl-Hofmeister
Positiv sieht Collini unterdessen die umfangreiche Anfragebeantwortung von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. "Es zeigt sich, dass unsere Hartnäckigkeit fruchtet und die Landesrätin das demokratische Anfragerecht ernst nimmt", so Collini. Teschl-Hofmeister beantwortete die Anfrage der NEOS ausführlich in einer sieben Seiten langen Antwort.