Pensions-Ansage

NEOS-Mann Shetty will, dass wir alle länger arbeiten

Der jüngste Parlamentarier richtet sich in "Heute" an Älteren: "Die Wahrheit ist, dass wir länger arbeiten müssen", sagt Shetty zum Pensionssystem.

Christian Tomsits
NEOS-Mann Shetty will, dass wir alle länger arbeiten
NEOS-Abgeordneter Yannick Shetty im Gespräch mit "Heute".
Heute

Er zog 2019 als jüngster Abgeordneter in Parament ein und ist bis heute – nur fünf Jahre älter: Yannick Shetty (29) hat vor, nach der Nationalratswahl am 29. September wieder für die NEOS in den Nationalrat einziehen und hofft auf ein pinkes Ergebnis von erstmals über 10 Prozent.

Der Talk mit Yannick Shetty im Video

Exakt 10 Prozent mehr netto vom Brutto verspricht seine Partei auf Plakaten, gleichzeitig wollen die NEOS 20 Milliarden Euro im Budget einsparen. Wie das funktionieren soll? "Es braucht Strukturreformen im Pensionssystem zum Beispiel, im Gesundheitssystem, auch im Bereich des Föderalismus."

Pensionssystem

Zwar wollen die für forsche Formulierungen bekannten NEOS (Stichwort: "Vereinigte Staaten von Europa") die Bundesländer nicht abschaffen, jedoch bei der Verwaltung kräftig einsparen. Beginnen wollen die Pinken mit dem Pensionssystem: "Denn es ist so nicht mehr funktionsfähig."

Shetty fordert ein "Flexi-Modell" á la Schweden, bei dem man weniger Pension bekommt, je früher man mit dem Arbeiten aufhört. Auch bei uns müsse das Antrittsalter endlich an die höhere Lebenserwartung angepasst werden, lässt Shetty die Katze aus dem Sack: "Die Wahrheit ist, dass wir länger arbeiten werden müssen." Kürzungen bei "Luxuspensionen" und Privilegien seien für NEOS übrigens "nicht ausgeschlossen."

Klimabonus abschaffen

Helikoptergeld-Maßnahmen der Regierung wie den Klimabonus hält der Parlamentarier für "dumme Politik", da ihn neben "der alleinerziehenden Mutter auch der sehr gut verdienender Nationalratsabgeordneter bekommt." Stattdessen will seine Partei einen Vollzeitbonus (1.200 Euro) einführen, der Leistung belohnt.

Sozialgeld

Die Mindestsicherung müsse endlich "bundesweit einheitlich werden", eine Wohnsitzauflage soll her. "Ich will weniger Cash überweisen, dafür sorgen, dass die Hilfe auch wirklich bei den Menschen ankommt", fordert Shetty Sach- statt Geldleistungen – auch um Fälle wie in Wien (4.600 Euro für eine Familie, Anm.) zu vermeiden.

Koalitionen

Zwar müsse man mit allen anderen Parteien "reden und schauen, was gemeinsam geht, da und dort." Mit ÖVP ("Wirtschaftsfragen") und SPÖ (Bildungspolitik) habe man zwar Gemeinsamkeiten. Ein "Weiterwurschteln" gäbe es mit den NEOS jedoch nicht. "Wir stehen für Veränderung." Mit der FPÖ ist eine Koalition jedoch ausgeschlossen. "Die wollen ein Ungarn 2.0 aus Österreich machen und uns aus der EU führen".

Meinl-Reisinger als Ministerin?

Sollte es zu einer erstmaligen Regierungsbeteiligung kommen, sei die pinke Parteichefin Beate Meindl-Reisinger "eine gute Finanz, Außen- oder Bildungsministerin." Shetty selbst will vor der Wahl noch keine Ministerbüros ausmessen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Yannick Shetty von den NEOS fordert angesichts der steigenden Lebenserwartung Strukturreformen im Pensionssystem und schlägt ein flexibles Modell nach schwedischem Vorbild vor, bei dem freiwillig länger gearbeitet werden kann
    • Zudem kritisiert er Maßnahmen wie den Klimabonus und plädiert für einen Vollzeitbonus sowie eine bundesweit einheitliche Mindestsicherung mit Sachleistungen statt Geldzahlungen, um sicherzustellen, dass die Hilfe wirklich bei den Bedürftigen ankommt
    ct
    Akt.