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Nazi-Karte soll zu sagenhaftem Diamantschatz führen
Nach der Kapitulation von Nazi-Deutschland sicherten die Alliierten Tausende Dokumente, die teils bis heute Verschlusssache sind. Darunter eine Karte.
Eine Nazi-Schatzkarte, die den Standort eines millionenschweren Schatzes aus dem Zweiten Weltkrieg enthüllen könnte, wurde nach 78 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Dokument ist nur eines von vielen Hunderten bisher geheimen Papieren, die das niederländische Staatsarchiv nun öffentlich zugänglich gemacht hat.
Die Karte soll zu einem vergrabenen Schmuckschatz mit Millionenwert führen, der von Hitlers Soldaten während des Zweiten Weltkriegs aus einer Bank gestohlen wurde. Die Niederlande hatten sich zu Beginn des Konflikts als neutral erklärt, wurden aber 1940 von der Wehrmacht überfallen und vollständig eingenommen.
Soldaten füllten Mäntel mit Diamanten
Dabei sollen einige Soldaten des Dritten Reiches auch eine Bankfiliale in der Stadt Arnhem geplündert und dabei Uhren, Diamanten und weiteren Schmuck erbeutet haben. "Während der Kämpfe um Arnhem kam es bei der Rotterdamschen Bank zu einer Explosion", so Annet Waalkens vom Nationalarchiv. Danach hätten die deutschen Soldaten ihre Mäntel mit den erbeuteten Schätzen vollgestopft, auch in Munitionskisten sollen die Wertgegenstände versteckt worden sein.
Und genau diese Kisten sollen danach in Ommeren, einem Dorf knapp 40 Kilometer von Arnhem entfernt, vergraben worden sein. Die nun veröffentlichte Karte soll den genauen Standort des Schatzes zeigen, wie die "Sun" schreibt. Auf dem Papier ist zwischen den Orten Ommeren und Linden eine Stelle rot markiert – dort könnte also der Schmuckschatz auch nach all den Jahrzehnten noch immer liegen.
Schatz schon gefunden?
Nach der Kapitulation von Nazideutschland wurden bereits mehrere Versuche unternommen, den Schatz zu finden. Zu diesem Zweck wurde sogar ein Offizier der Wehrmacht ins Land gebracht, der bei der Suche mithelfen sollte – ohne Erfolg. Der Schatz könnte also weiterhin im niederländischen Flachland begraben sein, andere sind überzeugt, dass die Wertgegenstände schon vor langer Zeit gefunden wurden und der Finder nie damit an die Öffentlichkeit gegangen ist.
Die niederländische Stadt Arnhem bildete die Spitze der alliierten "Operation Market Garden". Ende September 1944 springen Tausende britische Fallschirmspringer über den Niederlanden ab. Das Ziel der "Operation Market Garden" war ein rascher Vorstoß der alliierten Truppen ins Deutsche Reich mittels einer massiven Luftlandeoperation, der ein Vorstoß am Boden folgen sollte. Die "Operation Market Garden" wurde von Churchill im Nachhinein als "50-prozentiger Erfolg" bezeichnet. Zwar konnten die Alliierten die Frontlinien verschieben, das eigentliche Ziel, die deutschen Verteidigungslinien zu umgehen, ging jedoch nicht auf.