Politik
Hans Peter Doskozil: "In Opposition neu aufstellen"
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil spart nach dem schlechtesten Ergebnis für die SPÖ bei einer Nationalratswahl im "Heute"-Interview nicht an Kritik.
"Heute": Herr Landeshauptmann, wie haben Sie den für die SPÖ desaströsen Wahltag erlebt?
Hans Peter Doskozil: Ich war schon um 10.00 Uhr mit meiner Partnerin in Oberwart wählen, weil ich danach zum Begräbnis eines Bekannten musste. Am Nachmittag habe ich in der Parteizentrale in Eisenstadt das Eintreffen der Ergebnisse verfolgt.
"Heute": Was für Sie wohl auch kein Grund zur Freude war.
Doskozil: Das ist bundesweit das mit Abstand schlechteste Ergebnis der SPÖ. Man kann nun unter keinen Umständen einfach zur Tagesordnung übergehen.
"Heute": Sollte Pamela Rendi-Wagner dennoch mit Sebastian Kurz über eine etwaige Koalition Gespräche führen?
Doskozil: Unser Ergebnis ist ein Desaster, kein Regierungsauftrag.
Die SPÖ sollte jetzt unter keinen Umständen den Mehrheitsbeschaffer für Sebastian Kurz spielen.
"Heute": Also Opposition?
Doskozil: Ja. Man muss das Ergebnis jetzt nüchtern analysieren und sich selbst sowie den Wahlkampf ehrlich hinterfragen.
"Heute": Sollte Rendi-Wagner nach diesem Ergebnis gehen?
Doskozil: Die Partei muss ohne Schnellschüsse völlig neu aufgestellt werden. Es ist nicht der Zeitpunkt für Personaldiskussionen.
"Heute": Werden Sie Ihre – zugegeben etwas heisere Stimme –
in den SPÖ-Gremien erheben?
Doskozil: Ich nehme keine Termine außerhalb des Büros wahr.
"Heute": Wie geht es Ihnen gesundheitlich wirklich?
Doskozil: Ich bin heiser, habe es im Griff. Im Oktober werden meine entzündeten Stimmbänder im AKH gerichtet.