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Natascha Kampusch ist 30 – und froh darüber

Heute Redaktion
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    Natascha Kampusch
    Natascha Kampusch
    (Bild: Helmut Graf)

    Am Samstag feiert Natascha Kampusch ihren 30. Geburtstag. Die ungewollt erlangte Prominenz sei ihr manchmal unangenehm, wie sie in einem Interview verrät.

    Mit der deutschen "Welt" sprach die Wienerin über ihren runden Geburtstag, den sie am heutigen Samstag mit Freunden feiert. "Ich freue mich, dass ich 30 werde. Man wird von Älteren einfach ernster genommen und hat zugleich den Draht zu den Jungen", erklärt die Jubilarin. Kampusch sei sich zudem sicher, erst in diesem Alter seine volle Kraft und Energie zu entwickeln.

    Das Ausprobieren fehlt

    Auch über ihre Gefangenschaft und die damit verbundene, ungewollte Berühmtheit sprach die 30-Jährige. So erzählte sie, dass sie kaum noch unter den Folgen ihres Schicksals leide: "Es ist mehr so ein Gefühl, wie es vielleicht Opfer eines Bankraubs oder eines Lawinenunglücks haben. Ich kann es rationalisieren und so verhindern, dass es sich in meine Lebens-Gegenwart hineinfrisst", so Kampusch, die als Zehnjährige auf ihrem Weg zur Schule entführt wurde.

    Was ihr angesichts ihres heutigen 30. Geburtstages allerdings fehle, seien die Erfahrungen, die man üblicherweise in der Pubertät mache. "Eigentlich ist die Pubertät eine Zeit, in der man sich ausprobieren und ohne Konsequenzen orientieren kann. Das vermisse ich schon."

    Touristen bitten um Selfies

    Über die Bekanntheit, die sie durch den weltberühmten Entführungsfall erlangt hat, sagt Kampusch, dass es ihr manchmal unangenehm sei. Ab und zu würden sie Menschen in Wien um ein Selfie bitten, was ihr nicht immer recht sei: "Es sind vor allem Menschen aus Asien, Südamerika und Deutschland, die mich ansprechen." Die heute 30-Jährige möchte ihre Privatsphäre aber schützen, so erzählt sie auch niemanden, ob sie etwa in einer Beziehung lebt.

    Mit etwa 30 Freunden und Familienmitgliedern stoßt Natascha Kampusch jedenfalls am 17. Februar auf den Runden an und will statt Geschenken lieber Spenden sammeln. An wen das Geld gehen solle, wisse sie noch nicht, aber: "Es gibt genügend sinnvolle Zwecke." (red)