Welt
Nashville-Bomber: "Die Welt wird mich nie vergessen"
Der Mann, der am ersten Weihnachtsfeiertag sich und einen Wohnwagen in die Luft sprengte, hat kurz vor der Tat zu seinem Nachbarn gesprochen.
Das FBI identifizierte Anthony Warner als den Mann, der am frühen Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages in Nashville einen Wohnwagen explodieren ließ. Der 63-Jährige war bei der Detonation ums Leben gekommen.
Wenige Tage vor der Tat sprach Warner mit seinem Nachbarn, Rick Laude. Das war am 21. Dezember, wie sich Laude erinnert. Gemäß ABC7News traf er Warner beim Briefkasten, als er mit seinem Auto vorbeifuhr. Er habe angehalten, sich nach Warners Mutter erkundigt und gefragt: "Bringt Santa dir an Weihnachten irgendetwas Schönes?" Daraufhin habe Warner gelächelt und geantwortet: "Oh ja, Nashville und die Welt werden mich nie vergessen."
Laude habe sich nicht viel dabei gedacht und vermutet, sein Nachbar habe gemeint, dass ihm finanziell "etwas Gutes" zustoßen werde. Er sei sprachlos gewesen, als er erfahren habe, dass die Behörden den Nachbarn als mutmaßlichen Urheber der Explosion identifiziert hatten. "Nichts an diesem Kerl hat irgendwelche Alarmglocken läuten lassen", sagte Laude. "Er war einfach ruhig."
Laut Bundespolizei FBI handelte der 63-Jährige offenbar allein. Das Motiv für die Tat am Morgen des 1. Weihnachtsfeiertags sei aber noch unklar, hieß es. Die Ermittler setzten Zeugenbefragungen und die Untersuchung von Gegenständen aus dem Besitz des Verdächtigen fort, darunter ein Computer.
Als Computerberater tätig
Aus Ermittlungskreisen verlautete, der Verdächtige habe kürzlich ein Auto verschenkt und dem Empfänger mitgeteilt, bei ihm sei eine Krebserkrankung diagnostiziert worden. Ob er tatsächlich an Krebs litt, sei unklar, erklärte die Gewährsperson weiter. Zudem habe er offenbar einen Monat vor der Tat sein Haus in einem Vorort von Nashville, in dem er jahrzehntelang lebte, an eine Frau aus Los Angeles verschenkt.
Der Verdächtige arbeitete als Computerberater für einen Immobilienmakler in Nashville. Sein Mitarbeiter habe ihm in diesem Monat angekündigt, dass er in den Ruhestand gehe, erklärte der Makler, Steve Fridrich, der Nachrichtenagentur AP. Der mutmaßliche Täter war zuvor nicht polizeibekannt, abgesehen von einer Festnahme im Zusammenhang mit Marihuana 1978, wie aus einem am Montag veröffentlichten Polizeibericht hervorgeht.