People
Naomi Campbell: "Brachte mich mit Drogen fast um"
In einer neuen Dokuserie spricht Naomi Campbell offen über ihre Kokainsucht. Zudem erzählt sie, welche Traumata die Sucht bei ihr ausgelöst haben.
In der Dokuserie "The Super Models" von Apple+ stehen die It-Girls der 90er Linda Evangelista (58), Christy Turlington (54), Cindy Crawford (57) und Naomi Campbell (53) im Fokus. Die Models sprechen über die wilde Zeit, die sie auf dem Höhepunkt ihrer Karrieren erlebt haben. Naomi lässt dabei hinter die Fassade des Erfolgs blicken. Die zweifache Mutter spricht offen über ihren Drogenmissbrauch.
Wunde in ihrer Seele
Die 53-Jährige gibt preis, dass sie süchtig nach Kokain war. Der Grund für den Drogenmissbrauch war unter anderem der Verlust ihres guten Freundes und Designers Gianni Versace. "Die Trauer rund um seinen Tod war eines der Dinge, die ich versucht habe zu überdecken", meint sie. Campbell dachte, sie könne damit die Wunde in ihrer Seele heilen. "Sucht ist so eine Scheiße. Sie kann so viel Angst und Panik auslösen. Ich wurde damals sehr wütend", erinnert sie sich in der Serie.
An ihrem Tiefpunkt im Jahr 1999 brach sie an einem Fotoshooting zusammen. "Ich brachte mich fast selbst um. Es war sehr verletzend", meint sie. Der beängstigende Vorfall am Set rüttelte das Model auf. "Ich entschied mich, einen Entzug zu machen. Es war das Beste und Einzige, was ich zu der Zeit für mich tun konnte", so die 53-Jährige.
Verlassensängste
Der Designer Gianni Versace wurde 1997 außerhalb seiner Villa in Miami erschossen. Er stand Naomi sehr nahe. "Er konnte mich motivieren, aus mir herauszukommen, wenn ich es selbst nicht mehr schaffte. Als er starb, wurde meine Trauer sehr schlimm", so Naomi. Ein weiterer Grund für ihre Drogensucht sieht sie in ihrer Kindheit. Ihr Vater verließ das Model und seine Mutter. Auch zu ihrer Mutter hatte Campell nur wenig Kontakt, weshalb sie große Angst davor habe, verlassen zu werden.
Fünf Jahre lang war Naomi drogensüchtig. Der Weg aus der Sucht sei kein einfacher gewesen. "Es dauerte viele Jahre voller Arbeit und beschäftigt mich noch heute. Unterdessen habe ich aber viele Werkzeuge, um damit umzugehen", reflektiert sie.